von Besucher » Mi 31. Aug 2022, 16:58
Ihr schreibt von den Regencapes in eurer Kindheit. Bei mir war das anders; da gab es keine Schamgefühle - im Gegenteil: Ich habe mein Regencape geliebt. Das war vor allem in der Grundschulzeit. Meine Mutter hatt es mir statt eines Regenmantels gekauft, damit auch der Schulranzen geschützt ist. Hauptsächlich hatte ich es auf dem Schulweg an - aber auch zum Wandern. Ich kann mich noch erinnern - als ich es neu hatte, hatte ich es - warum, weiß ich nicht mehr - dabei, als ich einen Schulfreund besuchte. Seine Mutter bat mich, etwas im Dorf einzukaufen. Ich sagte, dass ich vorsichtshalber mein Regencape mitnehme. Sie meinte, dass es garantiert nicht regnen würde. Ich bestand allerdings darauf und trug es über meinem Arm. Zu meinem Bedauern hatte sie recht und es regnete nicht. Zu gern hätte ich es mir übergeworfen, die Druckknöpfe zugedrückt, die Kapuze aufgesetzt und fest zugebunden.
Wir hatten Verwandtenbesuch von einem älteren Ehepaar. Ich war mit ihnen zu einem Spaziergang aufgebrochen. Kurze Zeit später meinten sie, dass es nach Regen aussieht. Ich sagte, dass ich schnell nach Hause gehen und meinen Anorak und mein Regencape holen kann. Sie wollten aber dann leider doch lieber umkehren, was ich schade fand.
Warum auch meinen Anorak? Meine Mutter legte Wert darauf, dass ich - auch wenn es nicht kalt war, zuerst meinen Anorak anziehe und die Kapuze aufsetze, bevor ich in das Regencape schlüpfe. Zum Einen, weil das Cape durch Durchgriffe hat und meine Arme nicht geschützt wären, wenn ich mal meine Hände draußen brauche und zum Anderen meinte sie, dass es angenehmer sei, die warme Anorakkapuze an den Ohren zu haben, bevor die "kalte Kapuze" des Regencapes auf den Kopf kommt.
Damals hatte die Mütze noch Priorität und ich sollte, wenn ich mich für die Schule fertig machte, statt der Mütze die Kapuze aufsetzen und zubinden, bevor mir meine Mutter das Regencape überstreifte und die Kapuze dann drüberzog und zuband. Oder aber sie hat mir, wettermäßig bedingt, zuerst die Kapuze des Anoraks über die Mütze gezogen und zugebunden und dann erst das Regencape übergestreift.
Als mir das Regencape zu klein wurde, gab sie es einer befreundeten Familie, deren Sohn etwas jünger war, als ich. Als ich einmal mit ihm, seiner Mutter und einem anderen Freund von ihm eine kleine Radtour machte, hatte sie das Regencape vorsichtshalber mitgenommen. Ich hatte eine Windjacke an und das Cape reizte mich, aber es regnete nicht, und es war ja auch nicht mehr meins. Trotzdem sagte ich, dass meine Jacke keine Kapuze hat und es jetzt doch kühl sei und ob ich nicht das Regencape überziehen könne. Sie meinte, dass es mir ja zu klein sei. Nach einigem Hin und Her bekam ich es und ich fuhr den Rest mit dem übergezogenen Regencape mit aufgesetzter Kapuze, die natürlich dann sehr eng anlag. Ich hatte da auch keine Scheu, den anderen Jungs gegenüber. Und wie auch schon mal beschrieben - als ich in der Wandergruppe der einzige war, dem ein Regencape übergezogen wurde und unter dessen Kapuze noch die Kapuze des Anoraks und der Pudelmütze vorschaute, machte mir das nichts im Geringsten aus.
Wie schon einmal beschrieben - nachdem mir das Grundschulcape zu klein war, streifte meine Mutter mir zum Radfahren das große Regencape meines Vaters über und wollte mich mit diversen Zusätzen für die Waden und Füße versorgen. Mit den ganzen Zusätzen war ich überfordert, weshalb ich dann nur im Anorak fahren wollte, was sie dann auch respektierte. Der war dann aber auch gleich durchgeweicht. Warum habe ich dann nur nicht das Cape allein genommen. Aber das war in aller Früh und bei der Hektik schnell los zu kommen, einfach zuviel. Zu Radtouren hatte ich es dann immer mitgenommen, aber da regnete es nicht. Warum ich es nicht für den sonstigen Gebrauch genommen habe, kann ich nicht mehr nachvollziehen, denn eigentlich wollte ich das Cape gern an haben.
Zwischendurch hatte ich dann eine Regenjacke und schließlich bekam ich ein gelbes Regencape zum Radfahren. Und das hatte ich dann auch wieder sehr gern angezogen. Obwohl es mir nichts ausgemacht hätte, das Cape solo zu tragen war es aber doch eher so, dass die Witterung den Anorak drunter erforderlich machte und da war dann die Anorakkapuze drunter selbstverständlich. Mir machte das Cape nichts aus - im Gegenteil: Ich habe mich gefreut, wenn ich mich bei Regen warm und trocken einpacken konnte.
Aber dennoch, bei all den positiven Empfindungen - wenn ich noch an meine Grundschulzeit denke: Wenn es auf dem Heimweg von der Schule regnete packte ich mich so gut ein, wie ich morgens losgegangen war: Anorak mit Kapuze und Regencape mit Kapuze - zugebunden natürlich. Aber an der Haustür angekommen nahm ich die Kapuzen ab und ging das Treppenhaus barhäuptig hoch.
Ihr schreibt von den Regencapes in eurer Kindheit. Bei mir war das anders; da gab es keine Schamgefühle - im Gegenteil: Ich habe mein Regencape geliebt. Das war vor allem in der Grundschulzeit. Meine Mutter hatt es mir statt eines Regenmantels gekauft, damit auch der Schulranzen geschützt ist. Hauptsächlich hatte ich es auf dem Schulweg an - aber auch zum Wandern. Ich kann mich noch erinnern - als ich es neu hatte, hatte ich es - warum, weiß ich nicht mehr - dabei, als ich einen Schulfreund besuchte. Seine Mutter bat mich, etwas im Dorf einzukaufen. Ich sagte, dass ich vorsichtshalber mein Regencape mitnehme. Sie meinte, dass es garantiert nicht regnen würde. Ich bestand allerdings darauf und trug es über meinem Arm. Zu meinem Bedauern hatte sie recht und es regnete nicht. Zu gern hätte ich es mir übergeworfen, die Druckknöpfe zugedrückt, die Kapuze aufgesetzt und fest zugebunden.
Wir hatten Verwandtenbesuch von einem älteren Ehepaar. Ich war mit ihnen zu einem Spaziergang aufgebrochen. Kurze Zeit später meinten sie, dass es nach Regen aussieht. Ich sagte, dass ich schnell nach Hause gehen und meinen Anorak und mein Regencape holen kann. Sie wollten aber dann leider doch lieber umkehren, was ich schade fand.
Warum auch meinen Anorak? Meine Mutter legte Wert darauf, dass ich - auch wenn es nicht kalt war, zuerst meinen Anorak anziehe und die Kapuze aufsetze, bevor ich in das Regencape schlüpfe. Zum Einen, weil das Cape durch Durchgriffe hat und meine Arme nicht geschützt wären, wenn ich mal meine Hände draußen brauche und zum Anderen meinte sie, dass es angenehmer sei, die warme Anorakkapuze an den Ohren zu haben, bevor die "kalte Kapuze" des Regencapes auf den Kopf kommt.
Damals hatte die Mütze noch Priorität und ich sollte, wenn ich mich für die Schule fertig machte, statt der Mütze die Kapuze aufsetzen und zubinden, bevor mir meine Mutter das Regencape überstreifte und die Kapuze dann drüberzog und zuband. Oder aber sie hat mir, wettermäßig bedingt, zuerst die Kapuze des Anoraks über die Mütze gezogen und zugebunden und dann erst das Regencape übergestreift.
Als mir das Regencape zu klein wurde, gab sie es einer befreundeten Familie, deren Sohn etwas jünger war, als ich. Als ich einmal mit ihm, seiner Mutter und einem anderen Freund von ihm eine kleine Radtour machte, hatte sie das Regencape vorsichtshalber mitgenommen. Ich hatte eine Windjacke an und das Cape reizte mich, aber es regnete nicht, und es war ja auch nicht mehr meins. Trotzdem sagte ich, dass meine Jacke keine Kapuze hat und es jetzt doch kühl sei und ob ich nicht das Regencape überziehen könne. Sie meinte, dass es mir ja zu klein sei. Nach einigem Hin und Her bekam ich es und ich fuhr den Rest mit dem übergezogenen Regencape mit aufgesetzter Kapuze, die natürlich dann sehr eng anlag. Ich hatte da auch keine Scheu, den anderen Jungs gegenüber. Und wie auch schon mal beschrieben - als ich in der Wandergruppe der einzige war, dem ein Regencape übergezogen wurde und unter dessen Kapuze noch die Kapuze des Anoraks und der Pudelmütze vorschaute, machte mir das nichts im Geringsten aus.
Wie schon einmal beschrieben - nachdem mir das Grundschulcape zu klein war, streifte meine Mutter mir zum Radfahren das große Regencape meines Vaters über und wollte mich mit diversen Zusätzen für die Waden und Füße versorgen. Mit den ganzen Zusätzen war ich überfordert, weshalb ich dann nur im Anorak fahren wollte, was sie dann auch respektierte. Der war dann aber auch gleich durchgeweicht. Warum habe ich dann nur nicht das Cape allein genommen. Aber das war in aller Früh und bei der Hektik schnell los zu kommen, einfach zuviel. Zu Radtouren hatte ich es dann immer mitgenommen, aber da regnete es nicht. Warum ich es nicht für den sonstigen Gebrauch genommen habe, kann ich nicht mehr nachvollziehen, denn eigentlich wollte ich das Cape gern an haben.
Zwischendurch hatte ich dann eine Regenjacke und schließlich bekam ich ein gelbes Regencape zum Radfahren. Und das hatte ich dann auch wieder sehr gern angezogen. Obwohl es mir nichts ausgemacht hätte, das Cape solo zu tragen war es aber doch eher so, dass die Witterung den Anorak drunter erforderlich machte und da war dann die Anorakkapuze drunter selbstverständlich. Mir machte das Cape nichts aus - im Gegenteil: Ich habe mich gefreut, wenn ich mich bei Regen warm und trocken einpacken konnte.
Aber dennoch, bei all den positiven Empfindungen - wenn ich noch an meine Grundschulzeit denke: Wenn es auf dem Heimweg von der Schule regnete packte ich mich so gut ein, wie ich morgens losgegangen war: Anorak mit Kapuze und Regencape mit Kapuze - zugebunden natürlich. Aber an der Haustür angekommen nahm ich die Kapuzen ab und ging das Treppenhaus barhäuptig hoch.