Kapuzenerfahrungen als Kind

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Lax

Kapuzenerfahrungen als Kind

#1 Beitrag von Lax » Di 13. Mai 2014, 20:32

gelöscht
Zuletzt geändert von Lax am So 1. Jun 2014, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.

Robin
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#2 Beitrag von Robin » Mi 14. Mai 2014, 20:28

Ich erinnere mich natürlich ebenfalls an zahllose Kapuzenerlebnisse aus der Zeit meiner Kindheit und Jugend, mit denen ich zum Teil sehr angenehme Erinnerungen verbinde, aber zum Teil auch unangenehme. Was Kapuzen anging tobte in mir als Heranwachsender eigentlich ständig ein großer Widerstreit der Gefühle. Als dementsprechend aufregend empfand ich alle Erlebnisse mit Kapuzen. Ich könnte damit sicher auch ein Buch füllen, obwohl sich viele Erfahrungen natürlich ähneln. Den Weg zur Schule haben wir wohl alle viele Male bei Regen mit aufgesetzter Kapuze zurückgelegt, oder nicht? Für mich war es da immer - wahrscheinlich von der ersten Klasse an - unheimlich spannend zu beobachten, welche anderen Jungs (die Mädels fand ich schon immer irgendwie weniger interessant ;)) morgens bei Regenwetter mit aufgesetzten Kapuzen ankamen und war oft enttäuscht, wenn die Mehrheit mit nassen Haaren (oder Schirmen, bäh!) auftauchte.

Eines der frühesten Erlebnisse, an das ich mich sehr deutlich erinnere, stammt allerdings schon aus der Kindergartenzeit. Es war Winter und wir Kinder saßen kurz vor dem Nachhausegehen schon fertig angezogen nebeneinander auf einer langen Bank. Ich trug eine dunkelgrüne Jacke, nicht aus Nylon sondern aus irgendeinem grobem kratzigen Stoff, vielleicht irgendein Baumwollgewebe. Die Jacke hatte eine Kapuze mit Fellrand und war die einzige Jacke mit Fellumrandung an der Kapuze, die ich als Kind jemals hatte. Ich kann mich allerdings - bis auf die folgende Situation - an kein einziges Mal erinnern, wo ich die Kapuze dieser Jacke auch aufhatte. Wahrscheinlich bekam ich damals meistens eine Mütze aufgesetzt, so dass ich die Kapuze nicht brauchte. Jedenfalls saß an diesem Tag neben mir ein etwas älteres Mädchen, das in der Nachbarschaft wohnte und das ich ganz gut kannte. Die setzte mir völlig unvermittelt und für mich völlig überraschend, weil sie so etwas vorher noch nie gemacht hatte, die Kapuze auf und band auch gleich die Kordel zu. Ich weiß nicht mehr genau, ob sie dabei irgendwas gesagt hat (möglicherweise war es etwas wie „Damit du nicht frierst!“). Woran ich mich aber noch sehr gut erinnere, ist die Panik, die mich sofort ergriff. Mein einziger Gedanke war, dass ich so eingepackt auf keinen Fall nach Draußen gehen wollte. Ich kann nicht erklären, was genau ich daran so schlimm fand, jedenfalls wollte ich so unter keinen Umständen von meiner Oma, die mich meistens abholte, vor der Tür in Empfang genommen werden. Vielleicht lag es daran, dass ich die Kapuze dieser Jacke sonst nie aufsetzen musste und es deswegen total ungewohnt für mich war, so ausstaffiert zu sein. Vielleicht lösten Kapuzen bei mir aber auch generell schon in diesem Alter besondere Emotionen aus. Ich weiß nicht mehr genau, ob ich noch versucht habe, die Schleife wieder aufzubinden und die Kordel dadurch nur noch stärker verknotete, oder ob ich nur völlig geschockt und regungslos sitzen geblieben bin. Alleine konnte ich die Kapuze jedenfalls nicht abnehmen. Mein Glück bestand darin, dass die Kindergärtnerin alles mitbekommen und möglicherweise sogar meinen verzweifelten Gesichtsausdruck erkannt hatte. Sie forderte nämlich das Mädchen auf, mir die Kapuze wieder abzunehmen, mit dem Hinweis, dass es draußen doch gar nicht so kalt wäre. Als die Kapuze wieder unten war, spürte ich grenzenlose Erleichterung.

Ein weiteres Erlebnis, bei dem es mir total unangenehm war, eine Kapuze aufsetzen zu müssen, habe ich in vereinfachter Form bereits im Prolog von „Winterregen“ untergebracht. Ich war damals in der ersten oder zweiten Klasse der Grundschule und wir machten einen Ausflug mit dem Bus zu irgendeinem Weihnachtsmarkt. Es regnete an diesem Tag bereits, als wir morgens draußen vor der Schule auf den Bus warteten. Ich hatte zwar eine Wollmütze dabei, die war aber tief unten in meinem Rucksack verstaut, den ich auf dem Rücken hatte. Daher wurden meine Haare nass. Ich vermute, dass alle meine Mitschüler entweder unter Schirmen standen (es waren einige Mütter als Begleitpersonen dabei) oder Mützen aufhatten. Viele hatten natürlich auch Kapuzen auf, aber das waren alles feste Kapuzen, während meine Skijacke eine dünne „innenliegende“ Kapuze hatte, wie es damals bei Skianoraks üblich war. Meine Kapuze war also nur ein dünnes Stück Stoff mit Kordel, das zu diesem Zeitpunkt noch versteckt auf der Innenseite der Jacke an meinem Rücken herunterhing. An diese Kapuze dachte ich wahrscheinlich gar nicht, als meine Lehrerin mich fragte, ob ich denn keine Mütze hätte, denn ich zeigte ganz spontan mit dem Finger über die Schulter und meinte natürlich meinen Rucksack als ich sagte: „Doch, da hinten drin.“ Ich dachte nicht, dass sie das irgendwie missverstehen könnte und war dementsprechend überrascht, dass sie nicht meinen Rucksack öffnete, sondern ich ihre Hand plötzlich direkt an meinem Hals spürte, als sie hinten in meine Jacke griff und die dünne Kapuze herauszog. Ich war zu baff, um sie sofort auf das Missverständnis aufmerksam zu machen. Als ich wieder klar denken konnte, hatte ich schon die dünne Kapuze auf. Ich fand diese Situation unendlich peinlich! Viele Mitschüler hatten zwar auch Kapuzen auf, aber eben „richtige“, nicht so eine komische wie ich. „Los Bus, komm endlich!“ flehte ich im Stillen vor mich hin und konnte es kaum erwarten, meine Kapuze wieder abnehmen zu dürfen. Ich war daher auch einer der ersten, die in den Bus stiegen.
Am Zielort angekommen hatte ich dann natürlich längst meine Wollmütze aus dem Rucksack geholt und aufgesetzt, als wir immer noch bei Regen aus dem Bus stiegen, und die Kapuze wieder in der Jacke versteckt. Ich war erleichtert, jetzt vernünftig angezogen zu sein und nicht mehr diese peinliche Kapuze tragen zu müssen. Leider hatte ich da die Rechnung ohne die Mutter eines Klassenkameraden gemacht, die als Begleitperson dabei war. „Du hast ja doch eine Mütze dabei“, meinte sie, als ich mich zu ihr und ihrem mit mir befreundeten Sohn gesellte (dieser hatte glaube ich auch eine Mütze auf, darüber aber wegen des Regens noch die feste Kapuze seines Anoraks). Ich antwortete völlig entspannt, dass die Mütze in meinem Rucksack war. „Naja, besser du ziehst trotzdem noch die Kapuze drüber“, meinte sie für mich völlig überraschend. Ich verstand nicht, warum meine Mütze nicht ausreichen sollte, war aber spontan nicht in der Lage zu widersprechen. Daher ließ ich die folgende Prozedur einfach still über mich ergehen. „Wo war die denn?“, hörte ich die Mutter meines Freundes murmeln. Sie meinte damit natürlich meine Kapuze. Anscheinend kannte sie Anoraks mit versteckten Kapuzen nicht. Jetzt war es mein Freund, der mir hinten an den Kragen griff, und seiner Mutter erklärte, wohin die Kapuze verschwunden war. Prompt war diese wieder herausgeholt und über meine Mütze gezogen. So musste ich dann mit den beiden durch den Weihnachtsmarkt laufen. Ich fand das peinlich und beschämend. Wenigstens hatte man mir die Kapuze aber nicht auch noch zugebunden, denn irgendwann wurde sie mir dann vom Kopf geweht bzw. rutschte einfach herunter. Danach kümmerte sich glücklicherweise niemand mehr darum, sie mir wieder aufzusetzen.

Keine Ahnung, ob dieses Erlebnis der Auslöser für meine Leidenschaft für dünne „Notkapuzen“ war, denn sonst gab es bei mir eigentlich nie den Zwang, Kapuzen aufsetzen zu MÜSSEN. Eine besondere Faszination üben Kapuzen aber auf mich aus, solange ich denken kann. Das Gefühl des Geborgenseins unter der Kapuze war für mich schon immer ein totales Glückserlebnis. Im Widerstreit dazu war es mir aber immer auch total peinlich, eine Kapuze aufzusetzen, zumindest wollte ich nicht mit aufgesetzter Kapuze von anderen gesehen werden. Wenn ich mit Freunden oder Mitschülern zusammen war, hätte ich z. B. nie als erster bzw. als einziger meine Kapuze aufgesetzt. Und dann bestand für mich immer noch zwischen festen Kapuzen und den dünnen im Kragen versteckten bzw. innen angenähten „Notkapuzen“ ein großer Unterschied. Bei letzteren kostete es mich wesentlich mehr Überwindung, sie aufzusetzen. Als ich z. B. mal bei Regen mit zwei Freunden unterwegs war (ich war vielleicht zwölf), hatte der eine von Anfang an die feste Kapuze seines Anoraks auf. Erst als der andere nach einer ganzen Weile die dünne Kapuze aus seiner Jacke zog und aufsetzte, traute auch ich mich, meine eigene „Notkapuze“ herauszuholen und aufzusetzen, obwohl ich mir die ganze Zeit über schon nichts sehnlicher gewünscht hatte, als das zu tun.

Soviel erst mal von mir. Vielleicht schreibe ich ein andermal noch mehr.

Lax

Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#3 Beitrag von Lax » Do 15. Mai 2014, 06:27

Hallo Robin,
das klingt wirklich interessant. Es macht richtig Spaß sich in die Situation hinein zu denken.
Hoffentlich schreiben noch mehr User ihre Erlebnisse als Kind.

Gruß
Lax

frank rain
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#4 Beitrag von frank rain » Do 15. Mai 2014, 11:23

Hallo Lax!

Die Idee finde ich toll, könnte von mir sein ;) (siehe Mitglieder stellen sich vor). Ich werde auf jeden Fall etwas beitragen, wenn mehr Zeit ist.
Bis dahin

Grüße aus dem Norden

Frank rain

wernerkapuze

Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#5 Beitrag von wernerkapuze » Do 15. Mai 2014, 21:15

Danke für Eure Beiträge - ich finde es spannend, mit meinen eigenen Erinnerungen vergleichen zu können!

Möchte erst mal drei kleine Szenen schildern:

die eine war wohl so ziemlich am Anfang der Grundschule. Im örtlichen Bekleidungsgeschäft wurde ich mit einem neuen Anorak ausgestattet. Beim Anprobieren wurde klarerweise auch die Kapuze aufgezogen - und ich habe bemerkt, wie es sich in der Hose eigenartig, irgendwie "juckend", angefühlt hat ...

Die nächste: auch schon während der Grundschulzeit, ich war vielleicht 10, hatte ich oft das "Glück", dass es morgens, bevor ich zur Schule ging, regnete. Von einer etwas undichten Regenrinne tropfte dann ein dezenter Wasserstrahl herunter. Ich zog die Kapuze stramm auf, und hielt den so geschützten Kopf unter den dünnen Wasserstrahl - und genoss dieses feine Prasseln von außen ...

Die dritte: mit 11 oder 12 gab es dann die ersten Phantasien, dass mir eine Klassenkameradin (in die ich mich ein wenig verguckt hatte) an einem speziellen Nylon-Anorak die Kapuze aufsetzt, und den Reissverschluss zumacht. Speziell, wie ich es damals fand, und was es inzwischen in der Öffentlichkeit gibt: dass der Reissverschluss die Kapuze ganz zuschließt!! Damals eine sehr erregende Vorstellung - und heute kann man solche Anoraks nicht nur kaufen (in der "heimlichen Ecke"), sondern sogar ganz öffentlich!

So viel mal für heute, was die Geschichten bzw. Erinnerungen angeht.

Eine ganz andere Sache ist es, dass mir meine Vorliebe (Kapuze, gefesselt sein etc) schon ein erhebliches Paket an Gefühlen des "Entartetseins", des mangelnden Selbstwertes aufgeladen hat. Erst jetzt, in der allerjüngsten Zeit, scheint hier Bewegung in die Sache zu kommen. Was auch immer passieren wird zwischen "Auflösen des Fetisch", Akzeptieren dessen, was ist, und dem Aufkeimen eines gesunden Selbstwertgefühls ... einer der vielen kleinen und großen Anregungen, mit "unsererm Thema" umzugehen, ist auch dieses Forum, Eure Beiträge. Danke dafür!

Grüße aus dem Süden

W.

Robin
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#6 Beitrag von Robin » Fr 16. Mai 2014, 17:44

Hallo Lax,

ich hätte nicht gedacht, dass es mir so viel Spaß machen würde, die alten Erinnerungen auszugraben und einmal niederzuschreiben. Ich werde damit ganz sicher weitermachen, weiß aber noch nicht, was ich davon letztendlich hier im Forum öffentlich machen werde (evtl. eher durch persönlichen Nachrichtenaustausch). Da es sich bei Kindheitserlebnissen ja um sehr private und persönliche Erinnerungen handelt, die zum Teil evtl. sogar mit Schamgefühlen o. ä. belastet sind, kann ich mir vorstellen, dass es vielen hier trotz der Anonymität im Forum schwer fällt, darüber offen zu berichten. Vielleicht liege ich da aber auch falsch. Bin gespannt, wie sich das hier weiter entwickelt.

frank rain
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#7 Beitrag von frank rain » Fr 16. Mai 2014, 19:03

Hallo zusammen!

Mal eine ganz andere Frage! Ich habe gerade einiges aus meiner Kindheit aufgeschrieben, will es absenden, werde aber aufgefordert, mich anzumelden (obwohl ich angemeldet bin!). Ich bin dann zurück - zum Glück ist der Text noch da- und will ihn als Entwurf speichern, werde aber wieder aufgefordert, mich anzumelden-nerv...-, wieder zurück und - obernerv - der Text ist weg!!

Kennt ihr sowas? Ich habe keine Ahnung, was ich da falsch mache. Wer kann helfen?

Danke schon mal

Frank rain

Lax

Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#8 Beitrag von Lax » Fr 16. Mai 2014, 20:47

Hallo Robin,

es geht ja nicht um persönliche Infos.
lediglich um kleine Erlebnisse oder einfach, wie man als Kind mit der Kapuze umgegangen ist.
Habt ihr die Kapuze freiwillig aufgesetzt oder war es die Mutter oder Schwester. Wo musstet ihr die Tragen, war ein peinlich oder hat es Spaß gemacht.

Darum geht es mir.


Gruß Lax
Zuletzt geändert von Lax am Sa 17. Mai 2014, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#9 Beitrag von LukeRainwalker » Sa 17. Mai 2014, 11:10

frank rain hat geschrieben:Mal eine ganz andere Frage! Ich habe gerade einiges aus meiner Kindheit aufgeschrieben, will es absenden, werde aber aufgefordert, mich anzumelden (obwohl ich angemeldet bin!). Ich bin dann zurück - zum Glück ist der Text noch da- und will ihn als Entwurf speichern, werde aber wieder aufgefordert, mich anzumelden-nerv...-, wieder zurück und - obernerv - der Text ist weg!!

Kennt ihr sowas? Ich habe keine Ahnung, was ich da falsch mache. Wer kann helfen?
Keine Ahnung, wo da das Problem lag. Vielleicht sollte man längere Texte, die man hier ins Forum stellen will, generell erst in einem Textprogramm (z. B. Word) eingeben und dann erst ins Forum kopieren. Dann kann nichts verloren gehen, wenn das Forum rumzickt.

Robin
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#10 Beitrag von Robin » Sa 17. Mai 2014, 16:36

Ich habe jetzt noch ein weiteres Kindheitserlebnis aufgeschrieben. Es soll zeigen, wie widersprüchlich meine Gefühle in Bezug auf Kapuzen teilweise waren, und stammt ebenfalls aus der Grundschulzeit. Keine Ahnung, wie alt ich da genau war.

Ich wollte damals mit meinem besten Freund ins Hallenbad. Der war bei mir vorbeigekommen, um mich abzuholen, weil unser Haus sowieso auf dem Weg lag. Vielleicht meinte mein Freund, der sich gar nicht erst ausgezogen hatte und wartend neben mir stand, dass ich mich beeilen solle. Jedenfalls eilte meine Oma herbei, reichte mir meine Klamotten und half mir hinein. Ich besaß in meiner Kindheit immer Skijacken mit dünnen, innen angenähten Kapuzen. Möglicherweise war es noch dieselbe Jacke wie bei dem bereits geschilderten Schulausflug zum Weihnachtsmarkt, die ich an diesem Tag anzog, wahrscheinlich war es aber schon das „Nachfolgemodell“. Weil es eigentlich nie vorkam, dass ich die dünnen Kapuzen von meinen Skijacken aufgesetzt bekam, war ich total überrascht, dass meine Oma mir diese an jenem Tag aufsetzte, ohne vorher ein Wort zu sagen. Vielleicht war die Kapuze beim eiligen Anziehen der Jacke nach außen geklappt, wie es bei diesen leichten Kapuzen ja manchmal vorkommen konnte, so dass sich meine Oma veranlasst sah, sie mir entweder überzuziehen oder wieder nach innen zu stecken und sich spontan für ersteres entschied. Die genauen Beweggründe, warum ich die Kapuze an diesem Tag aufgesetzt bekam, sind mir jedenfalls ein Rätsel. Ich hatte ja bereits eine Mütze auf (da bin ich mir ziemlich sicher), es regnete an dem Tag nicht und Minusgrade hatte es eher auch nicht. Vielleicht hatte mein Freund seine Kapuze auf (er hatte immer Anoraks mit fester Kapuze an und die Kapuze auch oft aufgesetzt), so dass meine Oma dachte, dass mir das auch nicht schaden könne. Warum auch immer, ich hatte jedenfalls plötzlich eine Kapuze auf, die ich normalerweise als peinlich empfunden hätte. An diesem Tag empfand ich das aber merkwürdigerweise überhaupt nicht so, im Gegenteil, ich fühlte mich großartig. Stattdessen schien mein Freund sich für mich „fremdzuschämen“, weil ich so eingemummelt wurde. Als wir unterwegs waren, meinte er „Mach dir nichts draus!“ und meinte damit eindeutig meine Kapuze, denn als nächstes erzählte er mir, dass er auch bald zum ersten Mal zum Skifahren gehen würde und dafür vor kurzem einen Skianzug bekommen hätte. Seine Mutter und er hätten sich dabei zunächst gewundert, wofür dieser komische Stofffetzen gut sein soll, der innen in der neuen Skijacke hing. Sie wären erst nach einer Weile darauf gekommen, dass es sich um eine Kapuze handelte. Ich gewann dadurch den Eindruck, dass er eine solche Kapuze wohl selbst nicht gerne aufsetzen würde und deshalb vermutete, dass ich mich damit unwohl fühlen würde. Dem war aber überhaupt nicht so und auch seine Worte änderten komischerweise nichts daran, dass ich den Weg zum Hallenbad mit meiner Kapuze auf dem Kopf richtig genoss. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte das Hallenbad noch viel weiter weg sein können. Ich nahm mir vor, auch auf dem Rückweg die Kapuze wieder über die Mütze zu ziehen. Leider wartete dann aber schon mein Vater auf uns, als wir nach dem Schwimmen aus dem Umkleideraum kamen und fuhr uns mit dem Auto nach Hause. Ich war richtig enttäuscht, dass ich dadurch keine Gelegenheit mehr hatte, die Kapuze noch einmal aufzusetzen.

cappuccino
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#11 Beitrag von cappuccino » Sa 17. Mai 2014, 19:23

Hallo,

auch ich habe ein paar nette Kapuzenerfahrungen von früher. Auch mir war das Kapuze tragen oft peinlich, vor allem vor meinen Eltern. Vor Freunden war es oft nicht so schlimm, vor allem wenn da auch einige ihre Kapuzen trugen. Kann mich noch erinnern, dass wir in der zweiten Klasse einen Schulausflug hatten, an dem es sehr regnerisch war. Also früh Regenjacke an und Regenschirm mitgenommen, wollte vor meinen Eltern ja die Kapuze nicht aufsetzen.

Eigentlich plante ich den Regenschirm in der Schule zu vergessen, was leider meine Lehrerin verhinderte, die dumme Nuss. Zuerst war ich also mit Regenschirm unterwegs, später habe ich mir dann zusätzlich meine Kapuze aufgesetzt. Ein Freund fragte mich nach einiger Zeit, warum ich denn Regenschirm und Kapuze benutze. War mir dann doch etwas peinlich und ich gab irgendeine blöde Antwort, weiss leider nicht mehr welche.

frank rain
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#12 Beitrag von frank rain » Mo 19. Mai 2014, 23:18

Hallo zusammen!
Vielen Dank zunächst für eure Beiträge, hoffentlich kommen noch viele mehr. Besonders den Widerstreit der Gefühle zwischen Hoch- u. Glücksgefühlen einerseits und Peinlichkeit und großer Scham andererseits kann ich sehr gut nachempfinden. Das war als Kind so und ist als Erwachsener vielleicht sogar noch ausgeprägter. Auch die Gedanken des Andersseins, ob man akzeptiert wird von Partner, Freunden, der Gesellschaft, begleiten mich durchs Leben. Wie sieht`s da bei euch aus? Gibt es Leute, die mit diesem Thema völlig entspannt durchs Leben gehen? Wenn ja, bitte Rezept verraten!
Eine meiner ersten Erinnerungen an meinen Fetisch ist folgende: Ich war etwa 5-7 Jahre alt. Als Kind, das Anfang der 1970er Jahre aufgewachsen ist, war es völlig normal, PVC-Regenkleidung zu haben. Das gute alte Ölzeug, festes, seidig glänzendes PVC mit chromglänzenden Druckknöpfen. (Allein das Klacken der Knöpfe macht mich heute noch irre). Meistens war es gelb, meine Jacke war dunkelblau, was mir auch heute noch wegen des schöneren Kontrastes zu den silbernen Druckknöpfen besser gefällt. (In gelbem Ölzeug empfinde ich dieses spezielle Schamgefühl allerdings noch intensiver).
Obwohl wirklich fast alle Kinder bei Regenwetter so ausgestattet waren, es also „normal“ war Ölzeug zu tragen, entfachte es bei mir schon immer diesen Widerstreit der Gefühle. Es war mir unangenehm, während ich gleichzeitig auf Regenwetter hoffte, um Regenzeug tragen zu können. Das Tragen der Kapuze verstärkte diese Empfindungen um ein Vielfaches.

Immer wenn es regnete, wollte ich also gerne raus, freute mich darüber, dass meine Mutter mir empfahl, die Regenjacke anzuziehen. Die Kapuze überziehen sollte sie aber nicht, das war mir unangenehm. Auch meinen Freunden gegenüber zeigte ich mich nicht gerne mit Kapuze, schon gar nicht mit fest geschnürter. Also ging ich bei Regenwetter eigentlich immer allein draußen spielen, um mir dann selbst die Kapuze aufzusetzen. Dazu stellte ich mich oft, mit dem Gesicht zur Wand, direkt an die Wand unseres Mehrfamilienhauses, wahrscheinlich damit mich niemand beim Aufsetzen der Kapuze sehen konnte. Aus heutiger Sicht ganz schön albern, da keine drei Meter hinter mir der Fußweg zu den anderen Häusern verlief, von denen wiederum hatten viele Mieter anderer Wohnungen freie Sicht auf den kleinen Jungen, der da an der Wand stand und an seiner Kapuze herumfummelte.
Das Gefühl, gesehen zu werden oder sogar erkannt und angesprochen zu werden, ließ mein Herz schneller schlagen und verstärkte immer das schöne Gefühl, die letzten Druckknöpfe unterm Kinn zuklacken zu lassen und dann die Kapuze mit den Kordeln schön stramm zu ziehen. Wenn ich es dann noch schaffte, die Schleife zu binden, ohne dass sich der Zug der Kordel wieder lockerte, war ich in meiner eigenen besonderen Welt gefangen.

Was ich dann danach so verpackt unternommen habe, ist mir nicht in Erinnerung geblieben.
Ich werde aber weitere Erinnerungen nachreichen und hoffe auch von euch noch einiges lesen zu können.

Schöne Grüße
Frank rain

Lax

Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#13 Beitrag von Lax » Di 20. Mai 2014, 18:17

gelöscht
Zuletzt geändert von Lax am So 1. Jun 2014, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.

Robin
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#14 Beitrag von Robin » Sa 24. Mai 2014, 18:43

Einmal besuchten wir in der Grundschule eine Vorstellung in einem Freilufttheater, wahrscheinlich war das in der dritten Klasse. Es war regnerisch an diesem Tag und ich hatte meinen Regenmantel mit dabei, einen gelben Friesennerz oder etwas ganz Ähnliches. Ich freute mich darauf, ihn anziehen und die Kapuze aufsetzen zu können, sollte es während der Aufführung tatsächlich zu regnen beginnen. Und tatsächlich, der Regen setzte bereits ein, als wir auf den Stühlen oder Bänken sitzend noch auf den Beginn der Vorstellung warteten. Daher holte ich recht bald meinen Mantel heraus und zog ihn an. Das eigentlich Aufregende an diesem Tag waren aber ein paar Jungen, die nicht von unserer Schule waren, und die Adidas-Regenjacken anhatten, einfarbige Modelle mit den berühmten drei Streifen entlang der Ärmel und einer per Reißverschluss im Kragen verstaubaren Kapuze. Zwei dieser Jungs saßen nebeneinander fast direkt hinter mir. Ich glaube, einer hatte eine gelbe, der andere eine rote Jacke an. Einen dritten Jungen in einer blauen Adidas-Jacke entdeckte ich ein paar Reihen weiter vorne (auch bezüglich dieser Farbe bin ich mir nicht mehr sicher). Ich weiß nicht, ob ich solche Jacken an diesem Tag zum ersten Mal sah oder ob ich diese oder ähnliche Modelle schon vorher kannte. Jedenfalls fand ich die Kapuzenfächer am Kragen absolut faszinierend. Mein eigener Regenmantel erschien mir plötzlich total langweilig und uninteressant. Während der Regen langsam einsetzte und immer mehr Haarschöpfe unter Kapuzen verschwanden, beobachtete ich den Jungen weiter unten ganz genau und sah auch immer wieder flüchtig nach hinten über die Schulter zu den anderen beiden mit Adidas-Jacken bekleideten Jungs. Ich wollte keinesfalls verpassen, wenn der erste der drei seine Kapuze auspackte und aufsetzte. Besonders den „Auspackvorgang“ vor dem Aufsetzen wollte ich beobachten, weil ich noch nie dabei zugesehen hatte, wie jemand eine solche Kapuze aus dem Kragen herausholte. Vielleicht wurde ich durch irgendetwas abgelenkt, vielleicht war ich aber auch nur ein Weilchen zu lange auf den Jungen unter mir fixiert. Als ich mich jedenfalls wieder einmal nach hinten umsah, saßen die beiden anderen „Beobachtungsobjekte“ bereits mit aufgesetzten Kapuzen da. Mist! Ich hatte das Beste verpasst! Beim letzten Mal waren die beiden doch noch mit im Kragen versteckten Kapuzen dagehockt. Hatte ich wirklich so lange nicht hingesehen? Wahrscheinlich hatte ich damals einfach nicht richtig eingeschätzt, wie schnell auch solche Kapuzen herausgeholt und aufgesetzt waren. Ich ärgerte mich jedenfalls total und hoffte fortan darauf, dass ich wenigstens dem Jungen ein paar Reihen vor mir beim Auspacken und Aufsetzen seiner Kapuze würde zusehen können. Es regnete nämlich immer noch nicht so stark, dass alle schon ihre Kapuzen aufhatten. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich meine eigene bereits trug. Zu meinem großen Entsetzen wurden plötzlich transparente Regencapes ausgeteilt, beginnend in den vorderen Reihen. Der Junge brauchte die Kapuze seiner Adidas-Regenjacke jetzt gar nicht mehr herauszuholen, ihm wurde ein Plastikcape mit Kapuze in die Hand gedrückt. Mist! Was sollte das denn? Ich konnte mein Pech kaum fassen.
Viel mehr ist mir von diesem Tag nicht im Gedächtnis geblieben. Danach wollte ich jedenfalls unbedingt auch so eine Adidas-Regenjacke haben, wobei ich diesen Wunsch gegenüber meinen Eltern aber nie äußerte. Mir war schließlich klar, dass es irgendwie nicht ganz normal war, sich sehnsüchtig eine bestimmte Regenjacke zu wünschen. Mein eigener Regenmantel war zu dem Zeitpunkt ohnehin noch ziemlich neu. Als der dann zu klein wurde bekam ich eine orangerote K-Way-Regenjacke mit fester Kapuze. Mein Wunsch ging daher nie in Erfüllung :(. Meine erste Jacke, bei der sich die Kapuze in einem Reißverschlussfach verstecken ließ, bekam ich erst ein paar Jahre später und die war auch nicht von Adidas. Vielleicht berichte ich darüber auch noch irgendwann.

Ging es euch auch so, dass ihr als Kinder eure Freunde oder Klassenkameraden beneidet habt, wenn diese Kapuzenjacken hatten, die euch richtig gut gefallen haben? Habt ihr euch auch einmal sehnlichst gewünscht, eine ganz bestimmte Jacke zu besitzen, die ihr an jemand anderem gesehen habt? Ist ein solcher Wunsch bei auch einmal in Erfüllung gegangen?

rainer11
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#15 Beitrag von rainer11 » Mo 26. Mai 2014, 18:29

ich kenne diese erfahrung auch ich muste im winter immer meine kapuze auf haben bis ins frühjahr so bis mai
manmal hat te ich die kapuz e den ganzen tag auf un meine mutter schnürte sie noch zu
ich habe mal mein freundin abgeholt und muste in iren zimmer warten und hatte noch die kapuze auf das heist ich durfte wenn drausen war nicht runter machen mein mutter kontrolierta das heute setzte ich sie selber auf

Maxi137
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#16 Beitrag von Maxi137 » Di 27. Mai 2014, 19:33

Mit 10 Jahren sollte man aber schon schwimmen können.....

Abgesehen davon ist es natürlich immer ratsam, an Bord eine Schwimmweste zu tragen, wenn die Gefahr besteht, ins Wasser zu fallen - egal wie gut man schwimmen kann.

Lax

Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#17 Beitrag von Lax » Di 27. Mai 2014, 21:40

Hallo Maxi137

Ich habe mit 11 Schwimmen gelernt und wenn Du auf Booten bist als Kind und nicht schwimmen kannst bekommst Du zu mindestens dort eine Schwimmweste. Ich war lange bei der DLRG und kenne die Gefahren.

frank rain
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#18 Beitrag von frank rain » Di 27. Mai 2014, 23:48

Hallo zusammen!
Eine weitere Erinnerung war vielleicht die entscheidende Erfahrung, die meine Vorliebe für Regenjacken und Kapuzen dann auch sehr früh mit meiner Sexualität verband. (Gibt es hier überhaupt Leute, die ihre Kapuzenvorliebe einfach nur genießen, ohne dabei auch sexuell stimuliert zu werden?).

Es regnete mal wieder und in mir entstand der Wunsch, raus zu gehen, in der Hoffnung, meine Mutter würde mich nur in meiner geliebten Regenkleidung (Ölzeugjacke und Gummistiefel) hinauslassen. Selbst danach zu fragen traute ich mich nicht, weil ich schon damals Angst hatte, meine Mutter könnte bemerken, dass ich diese seltsame Kleidung besonders gern hatte.

Da es nicht nur eine regnerischer sondern auch ein besonders kalter Herbsttag war, hatte ich doppeltes Glück. Meine Mutter bat mich, ich solle mich auch besonders warm anziehen, außerdem hätte sie noch eine Überraschung für mich. Zunächst gab sie mir eine meiner dicken Wollstrumpfhosen, die sie mir ganz weit nach oben zog, damit auch ja nicht das Unterhemd aus der Hose rutschen würde. Drüber gab es eine dick gefütterte Winterhose und einen Rollkragenpullover. Mir wurde allmählich immer wärmer und ich freute mich schon, endlich in Gummistiefel und Regenjacke schlüpfen zu können und endlich rauszukommen. Doch meine Mutter war noch nicht fertig. Damit ich auf keinen Fall frieren würde, wurde ich nun auch noch in meinen Anorak gesteckt, dessen Reissverschluss, nachdem mir die Kapuze schon aufgesetzt wurde, auch gleich ganz zugezogen wurde. Ich begann meinen Wunsch draußen zu spielen schon zu bereuen, weil es mir im Grunde höchst unangenehm war, von meiner Mutter so verpackt zu werden. Und doch war gleichzeitig ein seltsames Kribbeln dabei, der Situation so wehrlos ausgeliefert zu sein; denn widersprechen mochte ich meiner Mutter nicht, ich lies es einfach geschehen.

Die Überraschung stellte sich als riesige etwas unförmige, steife dunkelbau glänzende Ölzeughose mit großem Latz vorn und hinten und breiten Trägern heraus. Mir stockte der Atem und ich sah wohl etwas erschrocken aus.
Die Vorstellung von Kopf bis Fuß in Ölzeug zu stecken war für mich einfach nur peinlich. Selbst damals als fast alle Kinder Ölzeug trugen, waren passende Hosen die absolute Ausnahme. Ich erinnere mich nur an ein einziges mal. Ein Klassenkamerad in der Grundschule war einmal ganz in Gelb zur Schule gekommen. In Erinnerung geblieben ist mir dann vor allem die für ihn sehr peinliche Szene. Er hatte die Regenhose in der Stunde angelassen, vielleicht weil es schwierig war, sie auszuziehen und er nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Unser Klassenlehrer bemerkte es und fragte ihn warum er seine Gummihose noch an hätte, dafür sei es doch zu warm, er solle seine Gummihose ruhig ausziehen. Joachim musste dann vor allen Kindern mit seiner raschelnden Hose und hochrotem Kopf quer durch die Klasse laufen und sich in der Garderobe umziehen. Ich beneidete ihn nicht und doch versuchte ich nach der Stunde seine Hose unauffällig zu berühren. Allein das Wort Gummihose hatte bei mir ein seltsames Gefühl ausgelöst.

Meine Mutter fragte also, ob ich mich nicht freuen würde, jetzt würde endlich auch meine Hose sauber und trocken bleiben. Das wäre doch toll. Ich stammelte wohl ein ja und war in Wahrheit von der Panik gepackt, es könnte mich draußen einer meiner Freunde so sehen: Von oben bis unten in seidig schimmerndes blaues PVC verpackt. Kurzum, ich wurde in die Hose gesteckt, die Träger wurden so stramm gezogen, dass es im Schritt eng wurde und die Seiten der Hose fast unter den Achseln endeten. Hier waren noch Gurte angebracht mit deren Hilfe man den Latz der Hose enger an Bauch und Brust zurren konnte. Nun musste ich in die blauen Stiefel steigen, deren Stulpen knapp unter meinen Knien festgeschnürt wurden. Die Regenhosenbeine zog meine Mutter über die Stiefel, damit kein Wasser von oben hereinlaufen konnte. Mir war inzwischen unheimlich warm und ich hoffte deshalb einerseits schnell hinaus gehen zu können, andererseits wuchs die Sorge, ich könnte draußen in diesem Aufzug von Nachbarn oder gar Freunden gesehen werden. Ich spielte schon mit dem Gedanken drinnen zu bleiben, da hielt mir meine Mutter meine Regenjacke hin, zog sie mir über die Arme und über die Schultern, die hatte ich über meine sorgenvollen Gedanken ganz vergessen, weil ich ja auch eigentlich schon mit Stiefeln, Hose und Anorak vollständig ausgerüstet war. Da die Regenjacke aber wie üblich eine Nummer zu groß gekauft wurde, passte sie ganz gut auch noch über den Anorak. Ich machte einen schwachen Versuch das ganze abzubrechen, aber meine Mutter wollte davon nichts wissen, die frische Luft würde mir gut tun und damit begann sie die Druckknöpfe zu schließen. Die Kapuze des Anoraks schnürte sie mir fest zu, damit kein Wind an meine Ohren käme. Spätestens jetzt lief ich rot an vor Scham. Es folgte die Kapuze meiner Regenjacke , zunächst locker. Dann schloss meine Mutter die letzten Knöpfe bis unters Kinn. Schon jetzt hatte ich das Gefühl mich durch die Fülle des Materials kaum noch bewegen zu können und hoffte, nun gehen zu können. Aber meine Mutter bestand darauf, dass ich auch die Kapuze der Regenjacke ordentlich tragen solle, und zog sie mir mit Hilfe der Kordeln so stramm, dass, immerhin, die Kapuze des Anoraks darunter nicht mehr zu sehen war. Ich hätte vor Scham im Erdboden versinken mögen, aber gleichzeitig war ich wie elektrisiert. So etwas Tolles hatte ich noch nie erlebt. Das es draußen noch eine Steigerung geben sollte, ahnte ich noch nicht.

Für heute ist erstmal Schluss, aber das Ende dieser Erinnerung folgt bald.
Schöne Grüße

Frank rain

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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#19 Beitrag von paule » So 1. Jun 2014, 18:39

Muss leider sagen dass ich als Kind Kapuzen überhaupt nicht mochte. Meine Eltern wollten immer dass ich sie aufsetze. Sobald ich nicht bei Eltern war habe ich sie wieder runter gemacht. Erst im alter fand ich sie Super und heute versuche ich so oft wie möglich eine Kapuze oder auch 2 , 3 aufzusetzen. Heute muss ich sagen man war ich doof als Kind. Irgendwie beneide ich euch wenn ich das hier so lese um solche Erfahrungen. Aber egal es ist vergangen und dafür trage ich sie heute umso mehr und öfter. Besonders wenn es so richtig Regnet und die Tropfen rauf prasseln und die erste Kapuze durchweicht. Einfach nur Geil.

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Kapuzinerbruder
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Re: Kapuzenerfahrungen als Kind

#20 Beitrag von Kapuzinerbruder » Do 5. Jun 2014, 23:48

Ich kann mich daran erinnern das ich als Kind mal mit der Kapuze meiner lilafarbenen Cordjacke in einem Kriechtunnel
hängengeblieben bin. Das war mir echt peinlich, vor allem weil meine damalige Sandkastenfreundin mir aus der Situation
wieder raushelfen mußte. Die trug zu dem Zeitpunkt einen rot-weiß gestreiften Kapuzenpulli mit schön dicken Zugkordeln.
Kann mich nur noch daran erinnern das ich seit dem Tag immer gezetert habe wenn meine Mutter mir etwas mit Kapuze dran
anziehen wollte. Aber zu meiner Freundin habe ich die lila Jacke oder meinen rot-blau gestreiften Kapuzenpulli in der
Schultasche mitgeschmuggelt. Wir hatten dann auf dem Spielplatz viel Spaß. Und verpetzt hat sie mich auch nie.

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