Fetisch ausleben in einer Beziehung/Ehe

[karl]

Hallo Leute. Mich würde mal interessieren wer seinen Fetisch in seiner Beziehung ausleben kann und was euer Partner davon hält.

Ich persönlich stehe vor allem auf Glanznylon-Klamotten mit Kapuze. Ich fande diese Vorliebe lange Zeit abnormal und habe mich dafür geschämt. Nach zehn Jahren Beziehung habe ich mich dann endlich getraut meiner Partnerin (die natürlich bereits etwas bemerkt hatte) davon zu erzählen. Anders als erwartet empfindet sie meine Vorliebe nicht als schlimm. Sie kann zwar selber nichts damit anfangen, aber seitdem habe ich das unglaubliche Glück, meinen Fetisch in unser Sexualleben mit einzubinden. Das ist wie der Jackpot im Lotto. Für meine Frau hat es ja auch was gutes. Sie bekommt immer schöne Jacken von mir geschenkt, natürlich alle mit Kapuze.

[Daunenkapuze]

Hallo Karl, deine Frau kann sich ja freuen, das Sie immer Schöne Sachen von dir bekommt.
Ich finde ja eh das es die schönsten und glänzenden Sachen mit Kapuze für Frauen gibt.Sie ist sicherlich zu beneiden in den Sachen und wird sicherlich der Hinkucker auf der Straße sein- einfach toll !!!.
Na ein paar Wochen muss sie sich ja noch gedulden bevor die Sachen wieder aus dem Kleiderschrank kommen.
Über paar Bilder freuen wir uns hier im Forum auch !
LG die Daunenkapuze - auch an Frauchen!

[karl]

Oh ja. Die Frauen sind da echt zu beneiden. Besonders die schönen langen Wintermäntel, schön glänzend, auf Taille geschnitten und mit Fellrand an der Kapuze.

Bei mir ist es primär der Materialfetisch, alles was schön raschelt. Also Winterjacken (natürlich nur mit Kapuze), Skihosen usw.
Glanznylon ist da natürlich das Tüpfelchen auf dem i.

Nächste Woche geht's in den Urlaub in die Alpen. Oben auf den Bergen ist es ja auch im Spätsommer meist schon schön kalt. Da hab ich für meine Frau schon mal zwei Daunenjacken eingepackt.

[RainStorm]

Hallo, alle zusammen...

Das Thema finde ich sehr spannend, denn mir ist aufgefallen, dass viele von uns ihre Vorliebe für Kapuzen (ob nun Hoodies, Parkas, Jacken oder Regencapes) allein ausleben - vielleicht einmal abgesehen von sporadischen und eher unverbindlichen Treffen mit Gleichgesinnten.

Warum ist das eigentlich so?

Ich habe in meinen bisherigen Beziehungen sehr, sehr positive Erfahrungen gemacht. Klar, in der ersten Kennenlernphase bin ich nicht gleich mit der Tür ins Haus gefallen ("Ach, übrigens... Ich stehe auf Windbreaker und Regencapes. Hast du auch Bock auf sowas? Könnten ja mal in Regenhose, Windbreaker und Regencape im Regen spazierengehen, uns ein ruhiges Fleckchen suchen und schauen, was passiert... *zwinker zwinker* Wie sieht's aus?") Stattdessen habe ich anfangs eher auf subtile Zeichen geachtet: Trägt er Kapuzen-Sweatshirts? Zieht er einen Windbreaker an, wenn das Wetter unsicher ist? Setzt er die Kapuze auf, wenn die Situation (Regen, Wind) passt? Oder greift er zum Regenschirm? (absolutes No-Go

Allerdings sind Regensachen aus Nylon nun einmal Teil meiner Erotik und Sexualität, also ist mir klar, dass eine Beziehung auf Dauer nie möglich sein kann, wenn ich meine Vorliebe nicht wenigstens anspreche. Und die Reaktionen waren überraschend positiv.

Mein erster Freund mochte bspw. Fesselspiele und wir haben meine Vorliebe für eng geschnürte Kapuzen gut damit kombinieren können. Eine eng verschnürte Kapuze ersetzt z. B. eine Augenbinde und wenn man ein Regencape trägt, sieht niemand auf der Straße, dass die Hände darunter gefesselt sind... Diese Spielereien mit Regenklamotten fand er sehr reizvoll und hat sich gern darauf eingelassen.

Mein zweiter Freund hattte zwar keine Vorliebe für Regensachen, war aber sehr neugierig und experimentierfreudig. Außerdem hatte er schnell heraus, wie sehr er mich reizen konnte, wenn er einen meiner Windbreaker anzog oder mich vor einer Radtour erinnerte, ja nicht die Regencapes zu vergessen, falls das Wetter umschlagen sollte. Im Grunde hat er meine Leidenschaft aufgegriffen und als erotisches Spiel genutzt - was mir natürlich enorm gefallen hat. Außerdem war das eine großartige Erweiterung/Bereicherung unserer Erotik. Ein Bonus sozusagen, neben dem "normalen" Modus...

Und mein jetziger Freund ist tatsächlich der erste, der die Leidenschaft teilt (überraschenderweise, d. h., er und ich hatten anfangs keine Ahnung, dass es so ist). Er mag vor allem Hoodies und sportliche Jacken (Adidas, Nike, Puma usw.) Bei unserem ersten Date hatte ich ich einen hellblauen/dunkelblauen Adidas-Windbreaker an, von dem er noch ein paar Wochen später sprach... Da bin ich hellhörig geworden und dachte mir, ich starte mal ein kleines Experiment: Einen Abend kamen wir im strömenden Regen nach Hause und er war trotz Hoodie nass bis auf die Knochen. Ich meinte: "Du brauchst ein Regencape, so eins wie ich zum Fahrradfahren habe." Nächstes Mal hatte ich dieses Cape dabei, hab's ihm gezeigt und seine Reaktion gelesen. Er hat es anprobiert, und irgendwie kam es mir so vor, als ob es ihn reizt, aber er sich nicht traut, das zu zeigen. Also habe ich alles auf eine Karte gesetzt und erzählt, dass ich solche Klamotten sexy finde und er mich in diesem Regencape gerade sehr anmacht... Der Rest ist privat Aber wir haben später am Abend offen über diese Vorliebe gesprochen und festgestellt, dass wir sie teilen (auch wenn er noch am Anfang des Sich-selbst-Erkundens steht).

Meiner Erfahrung nach ist es erst einmal wichtig, mit sich selbst und der eigenen Vorliebe für Kapuzenklamotten klar zu kommen. Es ist nun mal ein Teil von uns allen hier. Wenn man das akzeptiert hat, kann man damit viel unverkrampfter und spielerischer umgehen - im Alltag und im Schlafzimmer... Und außerdem: Für einen Partner ist es doch eigentlich das leichteste auf der Welt, sich einfach ein Kleidungsstück anzuziehen und mit dieser kleinen, alltäglichen Handlung eine enorme Wirkung zu erzielen.

Was meint ihr dazu?

[karl]

Es ist eben auch in unserer heutigen Gesellschaft noch so, dass ein Fetisch als abnormal angesehen wird. Daher auch die Zurückhaltung. Man will sich ja vor niemandem bloßstellen.
Obwohl ich denke, dass nicht gerade wenige Leute einen persönlich Fetisch, welcher Art auch immer, besitzen.
Mein bester Freund zum Beispiel hat mit nach 15 Jahren offenbart, dass er einen Latexfetisch hat. Er dachte dass ich ihn für bekloppt erklären. Als ich dann aber lächelte und ihm von meinem Glanznylonfetisch erzählte, war er ganz erstaunt. Seither haben wir das Gefühl uns gegenseitig alles erzählen zu können, wie peinlich es auch immer erscheint. Ich hab ihm dann auch gesagt, dass wohl die meisten Männer gern eine hübsche Frau in engem Latex anschauen. Seither kann er mit seinem Fetisch viel offener umgehen, wahrscheinlich sogar besser wie ich mit meinem.
Eigentlich müssten wir doch sogar froh darüber sein, dass wir so einen gesellschaftsfähigen Fetisch erwischt haben. Wir können unsere Kapuzenjacken ohne Probleme in der Öffentlichkeit tragen. Dh wir können unseren Fetisch quasi immer und überall ausleben. Besser kann man es doch nicht treffen, oder?