Kapuzenerlebnisse als Kind

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MrGeorge
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Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#281 Beitrag von MrGeorge » Mi 6. Okt 2021, 14:10

@Besucher: du schreibst " außer eben, dass es wärmer und angenehmer war, (die Kapuze zu tragen"

Doch genau das war das Problem, beim Fahrtwind am Rad war das noch zutreffend, doch wie JeansParker es so schon (aus meiner eigenen Jugend) zitiert hat: "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" - daher ist ihm auch nicht kalt.
UND was erschwerend hinzu kam, beim Fußballspielen sprachen gleich DREI Gründe GEGEN eine Kapuze währnd dem Spiel.

1.) wenn sie nicht richtig saß, und der Gegner im Augenwinkel heranstürmte, sah man dort den Kapuzenrand statt dem Spieler
2.) Auch das Gehör war beeinflußt, man konnte Zurufe der Mitspieler nicht so gut verstehen
3.) Wie euch sicher bekannt sein wird, verliert der Körper über den Kopf im Vergleich zu dessen Fläche relativ viel an Wärme,
vor allem wenn man sich anstrengt. Daher staut sich beim Rennen um den Ball UNTER einer Kapuze viel Wärme,
wird als eher an den Kopf zurückgegeben, statt zu entweichen. Dann schwitzt man, und setzt die Kapuze irgendwann ab
Somit steht man dann mit feuchten Haaren auf dem Platz.

Wer auch nur einen der drei Punkte mehrmals erlebt hat, und keine extrem flache Lernkurve hatte, kam irgendwann zu dem Schluß,
dass sich Kapuzen und Fußballspielen NICHT vertragen!
Außerdem, wenn es geregnet hat, konnte man eh nicht lange weiterspielen, und wenn es trocken war, mußte man Mütter eben davon überzeugen, KEINE Kapuze zu brauche, auch wenn es kalt oder windig war. ODER eben die mütterlich angesagte Kapuzue spätestens am Platz IN der Jacke verstauen.

Denn - das wäre noch der vierte Grund, eine heraushängende Kapuze war praktisch eine EINLADUNG für Gegenspieler, einen von HINTEN daran festzuhalten.

PS: Ich rede jetzt NICHT vom Jugend-VEREINS-Fußball, sonder vom privaten Match auf öffentlichen Sportplätzen oder WIesen, wo sich regelmäßig die gleichen Burschen getroffen haben, eben NICHT im Fußballdress, sondern wenn es kalt wurde, lange Hose, Pulli und eben Jacken.
Wir schaffte es damals, OHNE Handy, WhatsAPP, Telegram, Doodle oder Termin-EInladung via Outlook, uns am gleichen Ort zur gleichen Zeit zu treffen, um der gleichen Lieblingsbeschäftigung nachzugehen ;-) -
total analog sozusagen

PPS: @JeansParker , was meine Theorie eventuell noch untermauert, ist der Umstand, dass Mädchen, die auf eine "zarte Figur" wertgelegt haben, oder sie von Anfang an besaßen, eben auch leichter gefroren haben. Ganz objektiv betrachtet, wird einer Frau vom Körperbau her eher kalt, als einem Mann, das ist (kein Scherz), in uns über tausende von Jahren in den Genen so programiert. Der Mann als Jäger mußte oft lange im Freien sein (Jagen), die Frau blieb in der Höhle, oder später beim Feuer, und bewachte die Kinder.
OHNE dies damals zu wissen, war mir von meine Beobachtungen als Jugendlicher klar, dass sich Mädchen entweder gern, oder auch mütterlich vorgegeben, warm anziehen. Auch in der Klasse hab ich mich oft darüber gewundert, wenn Mädchen über RK-Pullover noch einen warmen Rundhalspulli trugen, und im Winter sogar die Ärmel von langer UW darunter sichtbar waren. Dennoch haben sie den den ganzen VM nicht ein Teil abgelegt.
Und Mittags, auch wenn es wärmer geworden war, wieder ALLES brav übergezogen, inkl. Kapuze und Schal (innen oder außen), das taten sie, während sie mit Mitschülerinnen geplaudert haben, mit absoluter Selbstverständlichkeit, und scheinbar ohne auch nur aus dem Fenster zu schauen, oder einen Gedanken an eine Änderung zum Morgen auch nur in Erwägung zu ziehen. Das selbst im Frühjahr, wo es unter uns "Indianern" schon Üblich war, die Jacken entweder quer in die Schultasche zu stopfen, oder lässig an der Schlaufe über die Schulter zu werfen.

DARAUS entstand meine Vermutung, dass ihnen auch nicht zu heiß mit ihrem Outfit sein kann, denn sonst ....

Natürlcih ging das nur solange gut, wie Jungs generell BLÖD waren, sobald sich Mädchen für Jungs zu Interessieren begannen, hat sich auch ihr Verhalten zur Kleidung oft drastisch verändert. WIe erwähnt, konnten dann Kapuzen und Mützen die Frisur ruinieren, auf der anderen Seite, der warme Pullover mit dem engen Halsausschnitt, den sie eigentlich im Klassenzimmer doch hätte ablegen wollen, AN bleiben, weil er eben beim Ausziehen die Frisur ruinieren würde.
Schon blöd, wenn sie in die Phase "für die Schönheit muß frau auch mal leiden" kommen ;-)

JeansParka
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Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#282 Beitrag von JeansParka » Mi 6. Okt 2021, 18:45

Besucher hat geschrieben:
Mi 6. Okt 2021, 07:27
JeansParka hat geschrieben:
Mi 1. Sep 2021, 13:00
cappuccino hat geschrieben:
Mi 16. Jun 2021, 18:50

Bei mir war es tatsächlich so, dass ich in meinen ersten Kapuzenerinnerungen - so mit 4 oder 5 - es überhaupt nicht mochte, wenn mir meine Mutter die Kapuze aufsetzte und hatte das anfangs auch deutlich gezeigt und erfolglos versucht zu verweigern. Das führte aber ja nur dazu, dass mir dann die Kapuze immer zugebunden wurde, was ich noch unangenehmer fand so dann Stunden draußen gefühlt gefangen zu sein.
Hallo JeansParka,
beim nochmaligen Lesen fiel mir der Ausdruck "gefangen zu sein" auf. War es dann so, wie ich vermute, dass die Kapuze relativ groß war und du mit den Augenwinkeln immer den gekräuselten Rand der Kapuze gesehen hast und vielleicht beim Drehen des Kopfes ein Teil des Auges noch in die Kapuze reingerutscht ist? Und drückte vielleicht die Kordel fest am Kinn?
Ich hatte und habe ja gern die Kapuze auf und kenne unterschiedliche Größen und Gefühle. So wie gerade beschrieben kann es für diejenigen, denen die Kapuze peinlich ist, unangenehm sein, weil sie immer wieder daran erinnert werden, dass sie eine aufgesetzt (bekommen) haben.
Wie schon mal beschrieben, hatte meine Mutter die Kordel der Kapuze meines leichten Windbreakers durch einen eingenähten Gummi ersetzt. Noch dazu war die Kapuze relativ knapp bemessen. Es kam nichts in Augennähe und nichts drückte am Kinn. Ich habe nicht gemerkt, dass ich sie auf hatte; aber ich habe auch den (Fahrt-)Wind nicht gemerkt. Das war zwar ein Extrembeispiel, aber ich hatte auch andere Kapuzen, die nicht zu groß waren und wenn sie so zugebunden wurden, dass sie fest saßen aber nicht drückten, dann wurde einem die Kapuze nur beim Aufsetzen bewusst und man hat sie danach "vergessen". Wenn man dann durch das Spielen o. ä. abgelenkt ist, sollte es dann gar kein Problem sein, anders, als wenn man sie immer wieder sieht und spürt. Eigentlich ist das auch so, wenn die Kapuze über die Mütze gezogen wird. Wenn sie so zugebunden wird, dass sie nicht rutscht, aber auch nicht so fest, dass die Kordel am Kinn unangenehm drückt, dann merkt man die Kapuze eigentlich nicht, außer eben, dass es wärmer und angenehmer ist, weil kein kalter Wind durch die Mütze kommt und auch der Nacken warm bleibt.

Hallo Besucher,
ich habe mir noch einmal darum gedanken gemacht und das Gefühl des gefangen seins hatte seine Ursache natürlich im Beginn meiner Erinnerung. Als ich meinen ersten Anorak mit Kapuze bekam wollte ich partout - woher das kam kann ich nicht sagen - nicht aufsetzen. Da ich mich zunächst ja auch wehrte hat mir meine Mutter dann ja die Kapuze erst konsequent zugebunden. Das gepaart mit Worten wie, dass die Kapuze so zugebunden zu bleiben hat löste dieses Gefühl aus. Denn das bedeutet eben wenn es rausging, dann war das für den Nachmittag oder in der Vorschulzeit auch Vormittags z.B. zu ihrer Einkaufstour, als Kind gefühlte Stunden, auch wenn es vielleicht nur eine Stunde war. Es war also auch eine Machtdemonstration gegen meinen anfänglichen Widerstand und wenn ich allein oder mit anderen Kindern draußen spielte dann gab es für mich die als Drohung empfundene Aussage, dass ich schon sehen werde was passiert wenn ich die Schleife öffne oder die Kapuze gar absetze. Also war klar, dass ich für gefühlt Stunden so verpackt zu bleiben habe. Und wenn mich meine Mutter mit zum Einkaufen nahm dann war das auf dem Fahrrad vielleicht noch nicht so schlimm, aber wenn es dann kurz beim Schlachter, Bäcker oder Schumacher reinging musste ich die Kapuze so aufbehalten weil ich mich "ja immer so störrisch anstelle". Einzig wenn es zum örtlichen EDEKA ging, hat sie mir meistens die Kapuze abgenommen, aber nicht immer, zum Beispiel wenn sie nur kurz was besorgen wollte oder ich ihrer Meinung nach zu sehr vor dem losfahren gegen die Kapuze gezetert hatte. Manchmal durfte ich die Kapuze zwar abnehmen aber beim wiederaufsetzen und zubinden hat sie dann relativ deutlich, dass andere Menschen das hören konnte etwas in die richtung gesagt, dass sie weiß, dass ich das nicht mag, aber es ist kalt und damit ich die Kapuze nicht abnehme wird sie zugebunden. Da ist sie zwar streng aber es wäre zu meinem besten. Heute würde ich sagen, dass sie das mehr zu den anderen Frauen - auf dem Dorf kennt jeder jeden - gesagt hat. Das erstmal zum Grundgefühl, wo es herkam.
Was meine Kapuzen anbetrifft so muss ich sagen, dass diese in meiner Erinnerung immer sehr gut saßen und nie zu groß waren, so dass sie nicht vor die Augen rutschten und grundsätzlich auch nicht zu eng waren. Allerdings war es bei mir immer so, dass die Schleife tatsächlich auf dem Kinn und nicht unter dem Kinn saß. Ich glaube, dass meine Mutter darauf geachtet hat damit die Schleife bzw. dass die Schleife nicht so verrutschen konnte, dass der Hals abgeschnürt wurde. Das führte aber auch dazu, dass die Schleife entweder fest und spürbar auf dem Kinn saß und ich sie so nicht verdrängen konnte bzw. nur kurzzeitig wenn ich mich in meinem Spiel vergaß. Wenn die Schleife nicht so stramm gebunden war, so stieß sie bei Bewegungen doch immer wieder mal gegen das Kinn und erinnerte mich an meine "Gefangenschaft". Wenn ich eine Mütze darunter hatte, so trug ich eine Pudelmütze. Ich glaube das war in den 70ern völlig normal, aber da die Kapuze ja eher kleiner war wurde der Pudel mal sanft mal fester aber immer spürbar gegen den Kopf gedrückt zusätzlich zur Schleife auf dem Kinn, so dass ich die aufgesetzte und zugebundene Kapuze nicht wirklich vergessen konnte. Das passierte nur manchmal wenn ich mit Kindern spielte, die auch so angezogen waren, trotz der Schleife und des Pudels, dann konnte ich das manchmal für länger vergessen und der Anblick des Spielkameraden bereitete mir sogar Freude zumindest aber Erleichterung. Ich würde heute sagen, weil die zugebundene Kapuze an Bedeutung verlor, konnte ich sie auch vergessen, denn das hatte ich ja irgendwann auch gemerkt, nämlich dass ich so schön warm blieb, den Wind nicht spürte und sie sich ja eigentlich warm und angenehm anfühlte. Das war ja dann irgendwann das skurile, eigentlich mochte ich sehr gerne die Kapuze tragen aber das aufsetzen und zubinden war bereits zu negativ belegt, was aber keine Rolle spielte wenn ich allein draußen war oder quasi alle oder zumindest viele so gekleidet waren. Meine Kapuzen saßen sogar so gut, dass auch kaum eine Enschränkung beim drehen des Kopfes zu spüren war. Ich muss auch fairerweise sagen, das es selten Vorkam, dass ich deutlich zu warm angezogen war, eigentlich nur zum Beispiel nach überstandener Erkrankung oder wenn ich nasse Haare hatte, sei es nach dem baden oder auch wenn wir drinnen getobt hatten und die Haare waren nassgeschwitzt. Einzige Ausnahme war der Friesennez, den mochte ich nie wirklich. Aber den musste ich auch im Sommer beim Regen oder im Urlaub - wir waren oft an der Nordsee - gegen Wind und regengefahr tragen. Ich hatte zwar hier auch eher eine kleine Kapuze, aber damit diese nicht verutschen konnte beim Kopfdrehen musste diese sehr fest zugebunden werden, jedenfalls ohne Mütze unter der Kapuze und auch diese Schleife saß auf dem Kinn, also immer spürbar. Diese Friesnnerze im Original waren damals auch nicht atmungsaktiv, so dass mir da echt zu warm drunter wurde und außerdem war das Material recht steif. Friesennerz bedeutete eben leicht schwitzen und mit Kapuze zugebunden auf dem Kopf besonders, jederzeit spürbar auch durch die Schleife auf dem Kinn und durch das steife Material konnte ich den Kopf auch nicht so weit drehen, spürte statt dessen dabei einen Widerstand durch das Material. Blöd war - und da fühlte ich mich dann wirklich gefangen - dass ich - eigentlich wir (alle Kinder) - auch bei Regenwetter nach draußen sollten, jedenfalls wenn es nicht gerade Kuhscheiße regnete. Manchmal nieselte es nur leicht oder auch wenn es gerade trocken war bestand meine Mutter auf die Kapuze, natürlich zugebunden. "Es fängt bestimmt gleich wieder an" oder "es gibt bestimmt gleich noch einen Schauer" waren dann ihre Worte. Und das absetzverbot galt natürlich und wurde auch mit einem klaren "auch wenn es aufhört bleibt die Kapuze oben..." oder so ähnlich gepaart. Das galt auch für den Schulweg bei Regenwetter. und natürlich insbesondere an der Nordsee im Urlaub wo der Friesennerz zum Beispiel bei einer Schiffahrt oder bei einer Wattwanderung bei schlechterem (kalt und windig) Wetter und sowieso bei Regenwetter mit zugeschnürter Kapuze zu tragen war. Und beim Friesennerz kann man wirklich von fest zugeschnürt sprechen, damit Wind und Kopfdrehungen die Kapuze nicht so verutschen ließen, dass der Wind in die Kapuze wehen konnte und ggf. runterwehen oder auch vor die Augen ins Sichtfeld. Den Friesennerz selbst fand ich zwar gar nicht so schlecht, aber die zugeschnürte Kapuze habe ich wirklich gehasst, bei aller zwischenzeitlich entstandenen Kapuzenliebe und die zugeschnürte Kapuze so ein bis zwei Stunden bei einer Schiffahrt oder eine mehrstündige Wattwanderung, da fühlte ich mich wirklich gefangen. Und an der Nordsee war es auch selten so, dass Dauerregen war, da wechselte Bewölung mit Schauern durchaus öfter und wenn es aufhörte zu regnen, dann musste die Kapuze so bleiben. Heute würde ich sagen, dass meine Mutter natürlich große Angst davor hatte, dass mich eine schwere Erkältung erwischen könnte. Und schlecht gegen Wind geschützt sah sie als hohes Risiko genauso wie mit nassen Haaren draußen zu sein, wenn nicht gerade Sommerwetter war. Deshalb die Konsequenz mit dem Friesennerz hinsichtlich Kapuze...na ja und im Winter natürlich sowieso Kapuze über Mütze....na ja und das zubinden mit den klaren Ansagen dass es so zu bleiben hat gab ihr die Kontrolle, dass die Kapuze oben bleibt, trotz Wind und eben auch dass ich mich nicht trauen würde dagegen zu verstoßen und mit - weil eben immer spürbar durch die Schleife auf dem Kinn - das Gefühl gefangen zu sein, selbst wenn ich es eigentlich inzwischen wirklich mochte!

Besucher

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#283 Beitrag von Besucher » Mi 6. Okt 2021, 19:00

Hallo MrGeorge,
mein Kommentar bezog sich nicht auf das Fußballspielen, sondern ganz allgemein. JeansParka schrieb seine Gefühle, die er im Alter von 4-5 Jahren hatte und da war wohl kein Fußballspiel dabei, sondern das ganz normale Leben, wie z. B. die Mutter zum Einkaufen begleiten oder draußen im Sandkasten spielen. Bei mir war es in dem Alter manchmal die Kapuze, aber meistens die Pudelmütze und bei ihm wohl grundsätzlich die Kapuze.
Wenn dann die Kapuze immer stört, weil die den Augen zu nahe kommt, kann ich Unmut schon verstehen. Wie ich mich noch erinnere hat mir in diesem Alter ein älteres Mädchen vor der Heimfahrt nach einer Veranstaltung ohne darum gebeten worden zu sein, obwohl es gar nicht so kalt war die Kapuze meines Anoraks aufgesetzt und fest zugeschnürt. Ich erinnere mich an kein schlechtes Gefühl. Lediglich zuhause in der Wohnung habe ich meinen Vater gebeten, die Kordel zu entknoten, was auch für ihn sehr schwer war. Wäre die Kapuze zu groß gewesen und hätte meine Sicht beeinträchtigt, wäre mir das bestimmt negativ in Erinnerung geblieben. Wahrscheinlich habe ich im Auto garnicht mehr gemerkt, dass ich die Kapuze auf habe.
Ich denke, wenn Eltern das berücksichtigen würden, was ich vorher geschrieben habe, gäbe es mit den Kindern weniger Stress.

Besucher

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#284 Beitrag von Besucher » Mi 6. Okt 2021, 19:11

Hallo JeansParka,
vielen Dank für deine Erkläuterungen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass mein Bommel von der Pudelmütze drückte, wenn die Kapuze drüber war. Wahrscheinlich zog meine Mutter die Kapuze nicht so fest nach vorn. Es war auf jeden Fall immer noch ein Streifen der Mütze vorn zu sehen. Und wenn dann noch das Regencape drüber kam, sah man noch etwas von der Anorakkapuze, so dass man deutlich die 3 Schichten erkennen konnte. Als ich später eine Skimütze bekam, die man herunterziehen konnte, war dieser Bommel ziemlich klein und störte auch nicht.
Wenn du den Friesennerz ansprichst, so hatte ich eine feste gelbe Regenjacke (Öljacke, als Friesennerz ähnlich), die innen ein leichtes Steppfutter hatte.) Wie ich schon früher schrieb, bekam ich die zum einen, weil mein Regencape zu klein geworden war, aber hauptsächlich weil meiner Mutter und mir bewusst wurde, dass ich in meinen unauffälligen Anoraks beim Radfahren bei Dämmerung und Dunkelheit nicht gut gesehen werde. Somit hatte ich diese Jacke auch an, wenn in keinster Weise Regen in Sicht war. Und weil ich mit dem Fahrrad unterwegs war natürlich auch die Kapuze aufgesetzt und fest zugebunden. Darin fühlte ich mich richtig geborgen. Der Wind, die Kälte und manchmal der Regen hörten einfach am Kapuzenrand auf und dahinter war es warm und trocken.

JeansParka
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Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#285 Beitrag von JeansParka » Mi 6. Okt 2021, 21:03

MrGeorge hat geschrieben:
Mi 6. Okt 2021, 14:10
@Besucher: du schreibst " außer eben, dass es wärmer und angenehmer war, (die Kapuze zu tragen"

Doch genau das war das Problem, beim Fahrtwind am Rad war das noch zutreffend, doch wie JeansParker es so schon (aus meiner eigenen Jugend) zitiert hat: "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" - daher ist ihm auch nicht kalt.
UND was erschwerend hinzu kam, beim Fußballspielen sprachen gleich DREI Gründe GEGEN eine Kapuze währnd dem Spiel.

1.) wenn sie nicht richtig saß, und der Gegner im Augenwinkel heranstürmte, sah man dort den Kapuzenrand statt dem Spieler
2.) Auch das Gehör war beeinflußt, man konnte Zurufe der Mitspieler nicht so gut verstehen
3.) Wie euch sicher bekannt sein wird, verliert der Körper über den Kopf im Vergleich zu dessen Fläche relativ viel an Wärme,
vor allem wenn man sich anstrengt. Daher staut sich beim Rennen um den Ball UNTER einer Kapuze viel Wärme,
wird als eher an den Kopf zurückgegeben, statt zu entweichen. Dann schwitzt man, und setzt die Kapuze irgendwann ab
Somit steht man dann mit feuchten Haaren auf dem Platz.

Wer auch nur einen der drei Punkte mehrmals erlebt hat, und keine extrem flache Lernkurve hatte, kam irgendwann zu dem Schluß,
dass sich Kapuzen und Fußballspielen NICHT vertragen!
Außerdem, wenn es geregnet hat, konnte man eh nicht lange weiterspielen, und wenn es trocken war, mußte man Mütter eben davon überzeugen, KEINE Kapuze zu brauche, auch wenn es kalt oder windig war. ODER eben die mütterlich angesagte Kapuzue spätestens am Platz IN der Jacke verstauen.

Denn - das wäre noch der vierte Grund, eine heraushängende Kapuze war praktisch eine EINLADUNG für Gegenspieler, einen von HINTEN daran festzuhalten.

PS: Ich rede jetzt NICHT vom Jugend-VEREINS-Fußball, sonder vom privaten Match auf öffentlichen Sportplätzen oder WIesen, wo sich regelmäßig die gleichen Burschen getroffen haben, eben NICHT im Fußballdress, sondern wenn es kalt wurde, lange Hose, Pulli und eben Jacken.
Wir schaffte es damals, OHNE Handy, WhatsAPP, Telegram, Doodle oder Termin-EInladung via Outlook, uns am gleichen Ort zur gleichen Zeit zu treffen, um der gleichen Lieblingsbeschäftigung nachzugehen ;-) -
total analog sozusagen

PPS: @JeansParker , was meine Theorie eventuell noch untermauert, ist der Umstand, dass Mädchen, die auf eine "zarte Figur" wertgelegt haben, oder sie von Anfang an besaßen, eben auch leichter gefroren haben. Ganz objektiv betrachtet, wird einer Frau vom Körperbau her eher kalt, als einem Mann, das ist (kein Scherz), in uns über tausende von Jahren in den Genen so programiert. Der Mann als Jäger mußte oft lange im Freien sein (Jagen), die Frau blieb in der Höhle, oder später beim Feuer, und bewachte die Kinder.
OHNE dies damals zu wissen, war mir von meine Beobachtungen als Jugendlicher klar, dass sich Mädchen entweder gern, oder auch mütterlich vorgegeben, warm anziehen. Auch in der Klasse hab ich mich oft darüber gewundert, wenn Mädchen über RK-Pullover noch einen warmen Rundhalspulli trugen, und im Winter sogar die Ärmel von langer UW darunter sichtbar waren. Dennoch haben sie den den ganzen VM nicht ein Teil abgelegt.
Und Mittags, auch wenn es wärmer geworden war, wieder ALLES brav übergezogen, inkl. Kapuze und Schal (innen oder außen), das taten sie, während sie mit Mitschülerinnen geplaudert haben, mit absoluter Selbstverständlichkeit, und scheinbar ohne auch nur aus dem Fenster zu schauen, oder einen Gedanken an eine Änderung zum Morgen auch nur in Erwägung zu ziehen. Das selbst im Frühjahr, wo es unter uns "Indianern" schon Üblich war, die Jacken entweder quer in die Schultasche zu stopfen, oder lässig an der Schlaufe über die Schulter zu werfen.

DARAUS entstand meine Vermutung, dass ihnen auch nicht zu heiß mit ihrem Outfit sein kann, denn sonst ....

Natürlcih ging das nur solange gut, wie Jungs generell BLÖD waren, sobald sich Mädchen für Jungs zu Interessieren begannen, hat sich auch ihr Verhalten zur Kleidung oft drastisch verändert. WIe erwähnt, konnten dann Kapuzen und Mützen die Frisur ruinieren, auf der anderen Seite, der warme Pullover mit dem engen Halsausschnitt, den sie eigentlich im Klassenzimmer doch hätte ablegen wollen, AN bleiben, weil er eben beim Ausziehen die Frisur ruinieren würde.
Schon blöd, wenn sie in die Phase "für die Schönheit muß frau auch mal leiden" kommen ;-)
Hallo MrGeorge,
ich kann dir nur beipflichten, beim Fußball war die Kapuze überhaupt nicht förderlich und zwar genau aus den von dir beschriebenen Gründen. Zwar brauchte ich beim Fußball im Verein - das war das einzige was es auf dem Dorf wirklich gab, einen Fußballverein, der uns aber auch genug war - keinen Anorak und auch keine Kapuze tragen. Aber viel mehr Zeit verbrachten wir auf den Bolzplatz wo wir uns regelmäßig trafen und als ich klein war, war das echt doof mit der Kapuze. Allerdings gelang es mir dann doch als ich älter war, zum bolzen mit meiner Mutter besser zu verhandeln und wenn es nicht zu kalt war, dann war dann doch oft die Mütze ausreichend, aber danach für den Rückweg immer Kapuze gerade weil ich (möglicherweise) nassgeschwitz war. Das galt auch für den Rückweg vom Training mit dem Fahrrad. Dann hieß es immer "du setzt auf jeden Fall auf dem Rückweg deine Kapuze auf und mach sie gut zu" oder so ähnlich. Bei nassen Haaren war Kapuze außerhalb des Sommers immer Pflicht und zwar zugebunden. "Sonst holst du dir was weg" waren die Worte. Ich weiß aber nicht mehr genau in welchem Alter ich sie öfter auf Mütze runterhandeln konnte, ich denke so zum Ende der Grundschulzeit, aber ab einer bestimmten Temperatur war da keine Chance mehr zum verhandeln.
Und deine Beobachtung der Mädchen stimmt mit meiner überein. Sie zogen sich gerne warm an. Und sowohl zur großen Pause (bei uns herrschte Schulhofpflicht und wir wurden aus der großen Pausenhalle förmlich rausgetrieben) als auch für den Heimweg zogen sie konsequent Mütze, Schal, Kapuze wieder an an und für den Heimweg zumindest mit dem Fahrrad banden sie diese auch gut zu...aber vor allem wirkte das zumindest selbstverständlich und bei den meisten war auch eine Zufriedenheit sichtbar, als wenn sie es tatsächlich genossen sich so warm einzupacken. Die Mädchen packten sich in der Regel auch schon direkt vor dem Klassenraum so ein und hatten den ganzen Weg bis zum Ausgang bzw. Fahrrad es bereits so warm, während wir Jungs das doch eher bis zur Schultür oder den Fahrradstand verschoben. Bei zwei Mädchen so in der 6. oder 7. Klasse fiel mir besonders auf, dass sie es förmlich genossen haben wenn die Kapuze sich eng um den Kopf legte wenn sie die Bänzel stramm zogen. Ich sah es im Gesichtsausdruck. Aufgrund meiner Komplexe habe ich zwar nie mit anderen Kinder über Kapuze tragen gesprochen aber immer sehr beobachtet wie andere damit umgingen. Ich nehme an, deine Kindheit war auch so Ende der 60er bzw in den 70er Jahren.

JeansParka
Beiträge: 115
Registriert: Sa 20. Sep 2014, 12:27

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#286 Beitrag von JeansParka » Mi 6. Okt 2021, 21:46

Besucher hat geschrieben:
Mi 6. Okt 2021, 19:11
Hallo JeansParka,
vielen Dank für deine Erkläuterungen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass mein Bommel von der Pudelmütze drückte, wenn die Kapuze drüber war. Wahrscheinlich zog meine Mutter die Kapuze nicht so fest nach vorn. Es war auf jeden Fall immer noch ein Streifen der Mütze vorn zu sehen. Und wenn dann noch das Regencape drüber kam, sah man noch etwas von der Anorakkapuze, so dass man deutlich die 3 Schichten erkennen konnte. Als ich später eine Skimütze bekam, die man herunterziehen konnte, war dieser Bommel ziemlich klein und störte auch nicht.
Wenn du den Friesennerz ansprichst, so hatte ich eine feste gelbe Regenjacke (Öljacke, als Friesennerz ähnlich), die innen ein leichtes Steppfutter hatte.) Wie ich schon früher schrieb, bekam ich die zum einen, weil mein Regencape zu klein geworden war, aber hauptsächlich weil meiner Mutter und mir bewusst wurde, dass ich in meinen unauffälligen Anoraks beim Radfahren bei Dämmerung und Dunkelheit nicht gut gesehen werde. Somit hatte ich diese Jacke auch an, wenn in keinster Weise Regen in Sicht war. Und weil ich mit dem Fahrrad unterwegs war natürlich auch die Kapuze aufgesetzt und fest zugebunden. Darin fühlte ich mich richtig geborgen. Der Wind, die Kälte und manchmal der Regen hörten einfach am Kapuzenrand auf und dahinter war es warm und trocken.
Hallo Besucher,
jetzt wo ich das lese muss ich mich doch ein wenig korrigieren, das Gedächtnis war zunächst unvollständig. Ich bekam den Friesennerz tatsächlich erst spät, vorher musste der Anorak (einigermaßen) dichthalten. Es war die Zeit, als ich zur weiterführenden Schule kam, was einen Radweg von etwa 8 Kilometern bedeutete. Da wurde klar, dass bei richtig starkem Regen der Anorak durch war. Zu meiner zeit wurden wir eigentlich nirgendwo hingefahren, alles war mit dem Fahrrad zu erledigen. Und so bekam ich mit 10 oder 11 diesen Friesennerz. Anfangs war ich sogar stolz darauf endlich auch so einen zu haben, allerdings kamen dann aber eben diese beschriebenen Nachteile durch, der war komplett wasserdicht von aussen gegen Regen und von innen gegen Schweiß. Innen blau und außen gelb wobei man ihn auch wenden konnte. Ein Mädchen aus meiner Klasse trug ihn in der Übergangszeit auch oft bei nicht Regenwetter mit der blauen Seite nach aussen. Was ich aber zugeben muss, bei richtigem Regen war der wirklich gut und wenn es nicht zu warm war blieb ich komplett trocken. Das fand ich doch ganz schön habe ich aber ein wenig verdrängt. Und oft regnete es Morgens und Mittags war es trocken, manchmal schien sogar die Sonne und dann war das Ding wieder unangenehm. Aber vielleicht war es gar nicht so oft und es wird tatsächlich von den unangenehmen Erinnerungen überlagert.
Und dann noch einmal grundsätzlich zur zugebundenen Kapuze. Negativ war es überlagert vor allem mit diesem Zwang bzw. mit dem durchsetzen was ich als kleiner junge nicht mochte bzw. wollte. Später beim regelmäßigen tragen schätzte ich die Kapuze ja immer mehr, ich mochte es eigentlich, man kann sogar sagen dass ich es besonders im Winter förmlich liebte. ich konnte es meiner Mutter gegenüber und auch anderen gegenüber nicht zugeben, nicht dazu stehen, wahrscheinlich weil ich dieses einmal entstandene Schamgefühl nicht abschütteln konnte. Denn wenn andere Kinder auch so gekleidet waren hatte ich schon mal kein Problem. Und richtig genießen konnte ich es in der dunklen Jahreszeit auf dem Weg zur Schule, warm eingepackt, Kapuze zugebunden, schön eng oder sogar Mütze, Kapuze drüber und auch eng zugebunden. Ich spürte sie schön eng anliegend, teilweise auf der Wange und natürlich auch die Schleife und wenn Mütze dann den Pudel, es erinnerte mich daran schön warm eingepackt zu sein und war nicht unangenehm, denn auf dem fahrrad im dunkeln allein auf dem Weg zur Schule war ich anonym und fühlte mich richtig gut in meiner eigenen Welt. Wenn ich dann ankam habe ich die Kapuze aber immer bereits im Fahrradstand geöffnet und meist auch abgesetzt. Es war total ambivalent mit der zugeschnürten kapuze für mich. Noch heute liebe ich es sie so zu tragen wenn sie gut sitzt und noch heute wird mir etwas mulmig wenn ich dabei leuten begegne und es gar nicht so kalt oder windig ist!

Besucher

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#287 Beitrag von Besucher » Do 7. Okt 2021, 09:01

Hallo JeansParka,
das mti dem durchgeweichten Anorak kann ich nachvollziehen. Nachdem mir mein Regencape aus der Grundschulzeit zu klein wurde, hatte ich erstmal nur den Anorak. Später sollte ich das Regencape (Fahrradponcho) meines Vaters nehmen. Allerdings wollte mich meine Mutter mit etlichen Zusätzen für die Waden und Schuhen ausstatten und da war ich überfordert, so dass ich - dummerweise - nur den Anorak wollte, was meine Mutter auch akzeptierte. Besser hätte ich nur auf die Zusätze verzichtet. Später bekam ich dann die beschriebene gelbe Regenjacke und nochmal später ein gelbes Regencape für das Fahrrad, das ich sehr gern überzog. Meistens hatte ich einen Anorak mit aufgesetzter Kapuze drunter. Bei Dämmerung und Dunkelheit trug ich dann aber weiterhin die Regenjacke, obwohl mich da Cape auch sehr reizte. Das Regencape trug ich dann nur bei Regen. Außerdem bekam ich dann noch den erwähnten gelben Windbreaker, damit ich, wenn ich bei Helligkeit losfahre und bei Dunkelheit zurückkomme, nicht mit der Regenjacke losfahren brauche, sondern den Windbreaker dann über den Anorak ziehen kann. Außerdem zog ich den Windbreaker an, wenn man keinen Anorak brauchte, es ohne aber auch nicht mehr o.k. war. Bei all diesen Sachen war - beim Fahrradfahren ja logisch - grundsätzlich die Kapuze aufzusetzen. Die Kordeln bei all diesen Sachen wurden durch einen festen Gummi ersetzt, damit ich nur noch die Anorakkapuze zubinden brauchte und die anderen einfach überstreifen konnte.

Besucher

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#288 Beitrag von Besucher » Fr 8. Okt 2021, 13:04

Hallo JeansParka,
nochmal zu deinen letzten Gedanken von oben. Dieses schöne Gefühl, warm eingepackt zu sein, von dem du schreibst, hatte ich z. B. als die Kapuze noch nicht Standard war, wenn meine Mutter meinte, es sei besonders kalt und sagte, ich soll den Anorak hängen lassen und mir stattdessen den plüschgefütterten Parka brachte. Die Hauptkriterien für sie waren das warme Futter für meinen Rücken und die Kapuze. Dann wurde die Skimütze aufgesetzt und heruntergezogen, so dass nur noch das Gesicht frei blieb. Anschließend kam der Schal um den Hals und meine Mutter zog mir dann die Kapuze über die Mütze. Durch den innenliegenden Schal - obwohl er nicht zu lang war -, war alles so füllig, so dass sich die allerobersten Knöpfe, die eigentlich die Kapuze fixieren sollten, nicht mehr schließen ließen, aber die Kapuze lag trotzdem fest an. Und zum Schluss kamen dann noch die Handschuhe.
Aber ähnlich wie bei dir - am Fahrradständer nahm ich die Kapuze ab und zog den unteren Teil der Skimütze wieder hoch, so dass sie aussah, wie eine gewöhnlich Pudelmütze.
Und, statt die "Gunst der Stunde" zu nutzen, bin ich auch so, also im Pudelmützenlook, wieder nach Hause gefahren. Meine Mutter hatte nichts dagegen gesagt. Am Nachmittag war ich dann wieder im Anorak mit Pudelmütze unterwegs. Da hätte ich doch wirklich verschiedene Möglichkeiten gehabt: Entweder genauso anziehen wie morgens oder beim Anorak mit Mütze fragen, ob ich besser die Kapuze noch drüberziehe wie am Morgen beim Parka.
Später als die Kapuze Standard wurde, und ich den Parka für gute Zwecke anzog, war automatisch immer die Kapuze oben und fest bis oben zugeknöpft, weil sie keine Kordel hatte. Durch die Knöpfe lag sie aber winddicht an. Das Plüschfutter war ja herausnehmbar. Als meine Mutter feststellte, dass die Kapuze ungefüttert war, nähte sie einen Futterstoff ein. Da bei herausgeknöpftem Plüschfutter diese Dicke fehlte und ich logischerweise dann keinen Schal und Mütze drunter trug, machte sich das Fehlen der Kordel negativ bemerkbar, weil sie nicht mehr so fest anlag. Das hätte sie nach dem Hallenbadbesuch gestört, aber da hatte ich immer meinen Anorak an. Als sich mich einmal mit dem Auto vom Bad abholte und ich die Kapuze nicht auf hatte, weil es nicht kalt war, hieß es: "Setzt sofort deine Kapuze auf! Mach sie gut zu!" Und weil da die Kordel draußen war, musste ich sie zuhalten, obwohl wir im Auto waren.

Besucher

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#289 Beitrag von Besucher » Sa 9. Okt 2021, 18:51

Hallo JeansParka,
ich melde mich nochmal zu weiter oben, wo du in Verbindung mit dem Friesennerz von "wasserdicht" und "Schweiß" schreibst. Bei meinem Regencape war es bei einer weiteren Strecke so, dass sich auf meinem Anorak, den ich darunter anhatte, massiv Schwitzwasser gebildet hatte, und er vorn total nass war. Da bekam ich von der Familie, die ich besuchte, für die Rückfahrt eine andere Jacke geliehen. Da ich ja keine Mütze auf hatte, sondern die Anorakkapuze, wurde bewusst darauf geachtet, dass ich auch eine Jacke mit einer Kapuze bekomme.
Was meine feste gelbe Regenjacke betrifft, so hatte diese ja ein leichtes Steppfutter. Interessanterweise kann ich mich nicht erinnern, dass ich darin jemals geschwitzt hatte, obwohl ich sie sehr oft an hatte - meistens ohne Anorak drunter. Wahrscheinlich hat das Futter den Schweiß aufgenommen.

Besucher

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#290 Beitrag von Besucher » So 10. Okt 2021, 08:37

Hallo JeansParka,
ich komme jetzt nochmal auf deine Äußerung weiter oben zurück, wo du schreibst, das es dir etwas mulmig zumute wird, wenn du mit aufgesetzter und zugebundener Kapuze Leuten begegnest wenn es gar nicht so kalt oder windig ist.*) Teilweise geht es mir zwar auch so, aber eher abgemildert. An einmal kann ich mich erinnern, da ging ich ein Stück Weg, wo eigentlich keiner entgegenkommt. Obwohl es wirklich nicht nötig war, habe ich meine Kapuze aufgesetzt und gut zugebunden. Dann kam doch plötzlich jemand. Aber da war nicht die geringste Reaktion. Gestern waren 6 Grad beim Brötchenholen. Kaum jemand hatte etwas auf dem Kopf. Es war auch total windstill. Da ich nur ein T-Shirt drunter hatte, schlüpfte ich in die warme Daunenjacke und hatte die fest zugezogene Kapuze auf. Ich konnte seitens der anderen Leute keine Reaktion feststellen, obwohl die ja anders dachten. Oder, wie schon mal beschrieben und das ist mir schon zweimal passiert: Ich sah aus dem Fenster, dass es regnet. Kurze Zeit später ging ich raus mit übergezogenem Regencape, das ich logischerweise immer mit aufgesetzter und zugezogener Kapuze trage. Aber es regnete nicht mehr. Ich blieb aber so, obwohl ich mich schon etwas komisch fühlte. Dennoch - keine Reaktion von anderen. Es waren aber auch nicht viele draußen.
*) Bei der schon öfter zitierten Mutter meine Freunde war das ja so, dass es "nicht windig" nicht gab. Beim Radfahren hat man Fahrtwind, auch wenn es nicht so kalt ist. Deswegen war grundsätzlich die Kapuze aufzusetzen und zuzuschnüren.

Besucher

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#291 Beitrag von Besucher » So 10. Okt 2021, 17:24

Etwas aus meiner frühen Kindheit ist mir noch eingefallen. Ich denke, ich war so ungefähr 8 Jahre. Wir haben als Familie eine kleine Tour mit dem Fahrrad unternommen. Ich hatte einen Anorak an und eine Mütze auf. Kurz bevor wir losfuhren hörte ich höre noch meine Mutter zu einer Frau aus dem Haus sagen: "Ich will ihm nicht die Scheuklappen aufsetzen." und meinte damit die Kapuze, weil sie meinte, dass sie die mir die Sicht nehmen könnte. Ich hatte das nicht gehört, aber möglicherweise hatte die Frau gefragt, warum ich nicht die Kapuze aufhabe. Auf jeden Fall hätte ich nichts gegen das Aufsetzen der Kapuze gehabt. Meine Mutter hätte sie auch umschlagen und dann zubinden können. Es hätte mir auch nichts ausgemacht, wenn sie das vor den Augen der Hausbewohnerin gemacht hätte.
Bei meinem späteren Anorak gab es dann ihrerseits keine Bedenken mehr und obwohl da die Mütze noch Priorität hatte, gab es außerhalb der "Mützenzeit" bei Bedarf auch die Anweisung seitens meiner Mutter, zum Radfahren die Kapuze aufzusetzen. Wenn ich weit genug weg war, habe ich das auch ohne Anweisung gemacht und es genossen und dabei gehofft, dass mich kein Bekannter sieht und das erzählt.

JeansParka
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Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#292 Beitrag von JeansParka » Do 14. Okt 2021, 20:34

Besucher hat geschrieben:
Mi 6. Okt 2021, 07:27
JeansParka hat geschrieben:
Mi 1. Sep 2021, 13:00
cappuccino hat geschrieben:
Mi 16. Jun 2021, 18:50

Bei mir war es tatsächlich so, dass ich in meinen ersten Kapuzenerinnerungen - so mit 4 oder 5 - es überhaupt nicht mochte, wenn mir meine Mutter die Kapuze aufsetzte und hatte das anfangs auch deutlich gezeigt und erfolglos versucht zu verweigern. Das führte aber ja nur dazu, dass mir dann die Kapuze immer zugebunden wurde, was ich noch unangenehmer fand so dann Stunden draußen gefühlt gefangen zu sein.
Hallo JeansParka,
beim nochmaligen Lesen fiel mir der Ausdruck "gefangen zu sein" auf. War es dann so, wie ich vermute, dass die Kapuze relativ groß war und du mit den Augenwinkeln immer den gekräuselten Rand der Kapuze gesehen hast und vielleicht beim Drehen des Kopfes ein Teil des Auges noch in die Kapuze reingerutscht ist? Und drückte vielleicht die Kordel fest am Kinn?
Ich hatte und habe ja gern die Kapuze auf und kenne unterschiedliche Größen und Gefühle. So wie gerade beschrieben kann es für diejenigen, denen die Kapuze peinlich ist, unangenehm sein, weil sie immer wieder daran erinnert werden, dass sie eine aufgesetzt (bekommen) haben.
Wie schon mal beschrieben, hatte meine Mutter die Kordel der Kapuze meines leichten Windbreakers durch einen eingenähten Gummi ersetzt. Noch dazu war die Kapuze relativ knapp bemessen. Es kam nichts in Augennähe und nichts drückte am Kinn. Ich habe nicht gemerkt, dass ich sie auf hatte; aber ich habe auch den (Fahrt-)Wind nicht gemerkt. Das war zwar ein Extrembeispiel, aber ich hatte auch andere Kapuzen, die nicht zu groß waren und wenn sie so zugebunden wurden, dass sie fest saßen aber nicht drückten, dann wurde einem die Kapuze nur beim Aufsetzen bewusst und man hat sie danach "vergessen". Wenn man dann durch das Spielen o. ä. abgelenkt ist, sollte es dann gar kein Problem sein, anders, als wenn man sie immer wieder sieht und spürt. Eigentlich ist das auch so, wenn die Kapuze über die Mütze gezogen wird. Wenn sie so zugebunden wird, dass sie nicht rutscht, aber auch nicht so fest, dass die Kordel am Kinn unangenehm drückt, dann merkt man die Kapuze eigentlich nicht, außer eben, dass es wärmer und angenehmer ist, weil kein kalter Wind durch die Mütze kommt und auch der Nacken warm bleibt.
Hallo Besucher,

ich habe mir deinen Beitrag noch mal durchgelesen und wenn ich ehrlich bin, dann saßen meine Kapuzen wirklich immer sehr gut. Wenn ich die Kapuze ohne Mütze darunter - in der Übergangszeit - aufgesetzt bekam spürte ich das immer beim aufsetzen, allein schon durch das Zubinden. Und da sie relativ eng anlag und den Kopf direkt umhüllte (Ohren, Wangen, bisschen Stirn) war sie auch dadurch immer spürbar, selbst wenn die Schleife nicht so eng gebunden war. Aber wenn ich mich recht erinnere, war das im Winter wenn mir die Kapuze über die Mütze gezogen wurde anders. Manchmal setzte mir meine Mutter unauffällig die Kapuze bereits über die Mütze während bzw. als ich gerade in die Ärmel geschlüpft war. Wenn sie dann den Reißverschluss geschlossen hatte, war mir wirklich oft nicht bewusst, dass ich die Kapuze bereits auf den Kopf hatte. Obwohl die relativ kleine Kapuze über der Mütze mit Pudel ja sicher saß und eigentlich nicht irgendwie vom Kopf konnte, bekam ich die Kapuze aber natürlich immer zugebunden. Das war die Folge, das ich sie anfangs ohne zubinden runtergezogen habe. Und diese Worte "So jetzt werden wir ja sehen, ob sie oben bleibt..." allein diese Worte blieben wohl auch immer Erinnerung genug, dass ich die Kapuze aufhatte. Und damals so mit 4 oder 5 gab es dann noch Fausthandschuhe und irgendwie war mir auch noch nicht bewusst wie man eine Schleife öffnete, jedenfalls eine die ich nicht sehen konnte und ziehen an der Kapuze selbst musste erfolglos bleiben, daher kommt wohl auch das gefangen fühlen. Als ich dann Älter war, da gab es dann klare Ansagen, dass die Kapuze oben und zugebunden bleibt und ich traute mich auch nicht dagegen zu verstoßen. Ich glaube auch, dass meine Mutter machmal als ich noch relativ klein war, eine Doppelschleife gebunden hat. Da ich die Kapuze aufbehalten musste, wurde die Schleife immer erst drinnen von meiner Mutter wieder geöffnet und das dauerte für einfach aufziehen zu lange und manchmal sagte sie auch "halt mal still". Da kommt wohl dieses gefangen fühlen her. Aufsetzen manchmal nicht bemerkt, zubinden immer gespürt und dann erst wieder öffnen und absetzen wenn meine Mutter das wollte und tat. Jedenfalls bis ich so 6 oder 7 war. Ansonsten muss ich dir recht geben. Meine Kapuze habe ich manchmal nicht mal beim aufsetzen gespürt, aber natürlich immer beim zubinden...doch, wenn meine Mutter die Kapuze nicht so stramm gebunden hat, dann war eigentlich trotz Schleife auf dem Kinn, die Kapuze über der Mütze nicht zu spüren und man konnte vergessen, dass man sie auf hat. Mir gelang das aber trotzdem nie und es kann nicht an der Kapuze aus praktischer Sicht liegen!

Besucher

#293 Beitrag von Besucher » Do 14. Okt 2021, 21:27

Hallo JeansParka,
das mag wohl an der Stimmung und der früheren Verweigerungshaltung gelegen haben. Bei meinem ersten wattierten Steppanorak ging dann mal die Kordel aus der Kapuze raus und meine Mutter hatte sie nicht ersetzt. Das mag wohl auch daran gelegen haben, dann mir der Anorak schon so langsam zu klein wurde und die Kapuze dicht anlag und bei geschlossenem Reißverschluss auch nicht runtergeweht werden konnte. Bei dem nächsten Anorak, dessen - wie schon beschrieben - dünne Kapuze sie abgetrennt und mit Plüschfutter versehen sie außen neu angenäht hatte, war aber dann grundsätzlich immer das Zubinden angesagt. Das hat sich für mich aber nie als störend oder beengend erwiesen. Im Gegenteil - ich mochte das Plüschfutter gern und hatte die Kapuze von mir aus auch dann aufgesetzt, wenn ich es nicht unbedingt musste. Meine Mutter war nie überaus streng und ich hatte auch alles mitgemacht. Andere aufsichtsführende Personen waren dagegen streng, aber ich hatte damit auch keine Probleme.

cappuccino
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Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#294 Beitrag von cappuccino » Fr 15. Okt 2021, 18:24

Hallo,

Danke für Eure interessanten Beiträge.

ich finde Besuchers Aussage mit der Kapuze im Sichtfeld schlüssig. Aus den Augen aus dem Sinn. Bei mir hing es immer von der jeweiligen Kapuze ab und ob ich zusätzlich eine Mütze auf hatte, ob ich den gekräuselten Kapuzenrand gesehen habe. Wenn ich sie mir selbst zugebunden habe, habe ich meist so lange gezogen, bis die Kapuze im Blickfeld war, denn eigentlich mochte ich das ja ganz gerne. Wichtig war das auch, wenn ich unbeobachtet meine Kapuze aufsetzte, damit ich daran dachte sie wieder abzusetzen ehe ich daheim bin.

Besucher

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#295 Beitrag von Besucher » Fr 15. Okt 2021, 20:30

HInzufügen zu der angesprochenen Thematik kann ich noch, dass sicher viel von der Stimmung abhängt. Vergleichen wir einmal JeansParkas Mutter und seine Tante. Dann mag auch das Material oder die Machart ausschlaggebend sein. Die Kapuze von meinem Steppanorak würde man, wenn sie geringfügig kleiner wäre, gar nicht mehr merken, wenn sie einmal aufgesetzt und zugebunden ist. Die von meiner festen Regenjacke schon, weil das Material steif ist. Bei meinen Daunenjacken ist es so, dass die Kapuzen so aufgesetzt die Drehbewegungen des Kopfes nicht gut mitmachen; habe ich eine Mütze drunter - die ich meistens eigentlich gar nicht bräuchte -, klappt das sehr gut. Möchte man bei empfindlichen Kindern das Gefühl des Eingesperrtseins vermeiden, gibt es also einiges zu beachten.

Besucher

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#296 Beitrag von Besucher » Fr 15. Okt 2021, 21:24

Ein weiteres, aber eher untergeordnetes Kriterium wäre die 2. Kapuze. Für mich war sie kein Problem - eher positiv, für andere wäre sie eher unangenehm. Wie schon beschrieben, sollte ich bei Dämmerung und Dunkelheit meinen gelben Windbreaker über den Anorak ziehen damit ich besser gesehen werde. Das hatte somit optische, aber keine wärmetechnische Gründe. Das Aufsetzen der Kapuze wäre somit nicht nötig gewesen, aber sie kam immer drüber. Da gab es auch keine Diskussion. Damit ich nur eine Kapuze zubinden muss, hat meine Mutter die Kordel des Windbreakers durch einen Gummi ersetzt. Als ich einmal bei moderater Temperatur der Mutter meine Freunde sagte, dass ich ja die Kapuze des Windbreaker habe meinte sie aber, dass ich die Anorakkapuze trotzdem aufsetzen soll, nach dem Motto, lieber mehr als weniger.
Als ich später meine gefütterte feste Regenjacke hatte, die bei Dämmerung und Dunkelheit als Anorakersatz diente, hatte ich bei einem Spaziergang einmal den Anorak drunter und obwohl das Futter der Regenjacke bis in die Kapuze ging, hatte ich auch die Anorakkapuze darunter auf und beide fest zugebunden.
Dann war noch das Regencape aus PVC in meiner Grundschulzeit. Auch wenn es nicht kalt war sollte ich menen Anorak darunter angezogen haben - zum einen wegen der Ärmel, weil das Cape nur Durchgriffe hatte und zum anderen wegen der Kapuze. Meine Mutter wollte mir ersparen, das kalte PVC an den Ohren spüren zu müssen wie sie sagte. Mir hätte es nichts ausgemacht, ihr dagegen schon.
Die 2. Kapuze, wenn nicht notwendig, könnte manche stören. Wenn sie nötig ist, mag sie eher akzeptiert werden wie Anorakkapuze wegen der Kälte und Regencapekapuze drüber wegen des Regens.

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Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#297 Beitrag von Besucher » Sa 16. Okt 2021, 12:52

Noch eine Anmerkung zur Aufforderung, die Kapuze aufzusetzen. Ich hatte ja schon oben den Unterschied von JeansParkas Mutter und Tante erwähnt. Wenn auch gut gemeint, aber bei meiner Ersatzoma hieß es: "Kapuze auf!" Das war eher ein Befehlston. Außerdem wusste sie, dass ich zur damaligen Zeit meistens meine Pudelmütze auf hatte.
Meine Mutter hatte meinem Schulfreund und mir zwar deutlich gesagt: "Setzt auf dem Heimweg auf jeden Fall eure Kapuzen auf!", aber das war in einem milden Ton. Außerdem galt es uns beiden und nicht nur mir.
Die Mutter meiner Freunde gab keinen Befehl, sondern lediglich eine deutliche Empfehlung - jedes Mal -, der ich auch gern nachgekommen bin. Außerdem gab sie ein gutes Beispiel. Ich sah sie zwar auch mit Mütze, aber sehr oft mit aufgesetzter Kapuze - auch zugebunden - sowie auch oft mit der Kapuze über der Mütze. Ein gutes Beispiel macht auch viel aus.

JeansParka
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Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#298 Beitrag von JeansParka » Do 21. Okt 2021, 12:37

Besucher hat geschrieben:
Sa 16. Okt 2021, 12:52
Noch eine Anmerkung zur Aufforderung, die Kapuze aufzusetzen. Ich hatte ja schon oben den Unterschied von JeansParkas Mutter und Tante erwähnt. Wenn auch gut gemeint, aber bei meiner Ersatzoma hieß es: "Kapuze auf!" Das war eher ein Befehlston. Außerdem wusste sie, dass ich zur damaligen Zeit meistens meine Pudelmütze auf hatte.
Meine Mutter hatte meinem Schulfreund und mir zwar deutlich gesagt: "Setzt auf dem Heimweg auf jeden Fall eure Kapuzen auf!", aber das war in einem milden Ton. Außerdem galt es uns beiden und nicht nur mir.
Die Mutter meiner Freunde gab keinen Befehl, sondern lediglich eine deutliche Empfehlung - jedes Mal -, der ich auch gern nachgekommen bin. Außerdem gab sie ein gutes Beispiel. Ich sah sie zwar auch mit Mütze, aber sehr oft mit aufgesetzter Kapuze - auch zugebunden - sowie auch oft mit der Kapuze über der Mütze. Ein gutes Beispiel macht auch viel aus.
Hallo Besucher,
ich möchte noch ein paar Anmerkungen zu deinen Ausführungen machen. Ja, es machte einen großen Unterschied wie die Aufforderung erfolgte und deshalb war es für mich bei meiner Tante auch anders als bei meiner Mutter. Hinzu kam dann natürlich noch, dass meine Cousine auch die Kapuze tragen sollte und das wie selbstverständlich angenommen hat. Da hat Kapuze dann eher etwas von kuschelig weich und angenehm warm und natürlich auch damit dieses Gefühl sie selbst zu wollen, was ja dann irgendwann ja auch stimmte...und die Kapuze eben auch anzunehmen, wenn ich selbst sie gar nicht für erforderlich hielt. Das hatte etwas überzeugendes, selbst das Zubinden konnte sie mit überzeugenden Argumenten (die es ja auch wirklich gab) erreichen ohne das es für mich wie erzwungen sich anfühlte....während meine Mutter ja gar nicht auf meinen Widerstand einging sondern recht klar festlegte und bei Widerworten doch recht klar und barsch ausdrückte, dass die Kapuze getragen wird, dass es so richtig ist und natürlich zu meinem besten. Jedenfalls war es eine Energie von Kapuze wird aufgesetzt und zugebunden, ob du willst oder nicht und sie hat auch oben zu bleiben, basta. Das ist natürlich ein riesiger Unterschied. Und natürlich wäre es ein gutes Vorbild gewesen, wenn die Erwachsenen selber Kapuze getragen hätten. Das war allerdings in meinem direkten Umfeld höchstens beim Regenmantel üblich und zugebunden eigentlich nie. Einzig an der Nordsee im Urlaub kam es vor, dass auch Erwachsene bei stürmischen Wetter ihre Kapuze zubanden, allerdings nicht meine Mutter oder Vater etc., während es von mir verlangt wurde.
Und dann noch zur zweiten Kapuze, die kam bei mir selten vor und zwar als ich meinen Friesennerz bekam. Da war ich ja schon älter (11 oder 12). Und zwar, ich schätze mal so im November, wenn es bereits deutlich unter 10 Grad war und stark regnete, dann sollte ich den Friesennerz über den Anorak/Parka anziehen und natürlich beide Kapuzen aufsetzen, die dann auch beide zuzubinden waren. Ich habe mich da nicht wirklich gegen gewehrt, auch wenn ich das überhaupt nicht mochte. Die Argumente der friesennerz ist nicht warm genug und der Anorak hält nicht trocken war nichts entgegen zu setzen. Und das Kapuzen beim Fahradfahren zugebunden zu tragen waren verstand sich von selbst, denn nur so blieben sie gut oben und verrutschten auch nicht zum Beispiel beim drehen des Kopfes vor die Augen oder ähnliches. Dieses Outfit mochte ich eigentlich überhaupt nicht, denn gerade der Friesennerz war doch eher steifes Material und schränkte gefühlt meine Beweglichkeit ein. Außerdem saß er natürlich über dem Anorak eher eng, was das ganze noch verstärkte. Und nicht zu vergessen, dass drehen des Kopfes war auch deutlich eingeschränkter durch die zwei Kapuzen, wobei das Friesennerzmaterial da eh widerspanstiger war. Das kam zwar nicht so oft vor, dass mit den zwei Kapuzen, das mochte ich aber überhaupt nicht, da war eher wieder ein Gefangenheitsgefühl, das ich aber irgendwie ausgehalten habe. Wenn es auf dem Rückweg nicht mehr regnete habe ich dann den Friesennerz auch nicht mehr übergezogen und ihn über den Ranzen auf den Gepäckträger geklemmt. Da ich dieses Outfit überhaupt nicht mochte und auch peinlich fand habe ich diese Erfahrungen etwas verdrängt und wurde jetzt wieder daran erinnert. Allerdings konnte ich dann nach und nach immer mehr durchsetzen ggf. einen Pullover mehr zun tragen und darüber dann nur Mütze und Friesennerz. Das hatte aber den Nachteil, dass an solchen Regenmorgenden oft Mittags die Sonne schien und dann eben im November auf dem Fahrrad nicht auf die Kapuze verzichtet werden sollte.
Das ich dieses Thema mit zwei Kapuzen so verdrängt habe, hat mich aber auch noch weiter wühlen lassen wegen dem "gefangen" fühlen. Ich bin mir zwar nicht mehr sicher bzw. erinnere mich nur schwach, schließlich war ich ja bei meinem heftigen Widerstand gegen Kapuze und zubinden noch im Vorschulalter. Aber ich glaube, dass meine Mutter, als ich gelernt hatte die Schleife aufzuziehen, mir dafür als Konsequenz die Kapuze dann manchmal verknotet oder mit Doppelschleife gesichert hat und ich glaube sogar bei einem Anorak ging es die Schleife im Nacken zu binden. Aber diese Erinnerung ist doch relativ schwach ausgeprägt. Sicher erinnere ich nur, dass es manchmal nach dem draußen spielen gefühlt eine Ewigkeit dauerte und ich "still halten sollte" bis sie es geschafft hatte mir die Kapuze zu öffnen und dass ich dann später mich auch nicht traute die Schleife zu öffnen weil ich irgendwie wusste, dass es dann schlimmer kommen würde und ich dann ja wirklich nicht ohne fremde Hilfe mich befreien konnte, dann lieber die Schleife (Gefangenschaft) freiwillig akzeptieren als "verschärfte Bedingungen. Aber da ist meine Erinnerung eher vage und sporadisch aus dem Zusammenhang. Vielleicht fällt mir dazu ja noch etwas ein, denn wenn man anfängt sich zu erinnern, dann wird es immer mehr.

Besucher

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#299 Beitrag von Besucher » Fr 22. Okt 2021, 22:21

Hallo JeansParka,

ich wollte noch kurz auf einiges von oben eingehen. Dass du dich in der Kapuze des Friesennerzes in gewisser Weise gefangen fühlst, kann ich nachvollziehen. Das Material ist eben steif. Hinzu kommt aber auch, dass es meistens deine Mutter war, die den "Aufsetzbefehl" gab und nicht deine Tante. Bei mir war die Beweglichkeit auch eingeschränkt, es gab aber keinen unangenehmen Beigeschmack und so fühlte ich mich darin sogar richtig geborgen, vor allem, da meine feste Regenjacke leicht gefüttert war. Ich hatte das Gefühl, das Wetter geht nur bis zum Kapuzenrand, dahinter ist es warm und trocken.

Was die 2. Kapuze betrifft, so war das bei mir im Prinzip üblich und mir machte das nichts aus - ganz im Gegenteil. Meine Mutter hatte ja auch deswegen in die "gelben Sachen" die Kordel gegen einen Gummi getauscht, weil das eben so war, dass bei Dämmerung oder Dunkelheit der Windbreaker noch drüber kam oder bei Regen den Anorak unter das Regencape. So brauchte ich nur eine Kapuze zubinden.

Besucher

Re: Kapuzenerlebnisse als Kind

#300 Beitrag von Besucher » Sa 23. Okt 2021, 20:55

Hallo JeansParka,
nochmal kurz eine Frage. Aus deinen Äußerungen entnehme ich, dass du zum Fahrradfahren bei Regen den Friesennerz an hattest. Der hat natürlich den Nachteil, dass die Oberschenkel nass werden. Stand damals ein Regencape für's Radfahren zur Diskussion oder hättest du dir eins gewünscht?
Wenn du, wie du geschrieben hast, mit einem Pullover mehr und Mütze unter dem Friesennerz gefahren bist, musstest du dann bei der Rückfahrt auch die Mütze aufhaben oder reichte dann die Kapuze allein? (In der Grundschule, wo ich allerdings zu Fuß ging, hatte ich - das war bei den anderen auch so - je nach Wetter morgens die Mütze auf, aber auf dem Heimweg steckte sie in der Schultasche. Zum Radfahren wäre natürlich die Mütze, besser die Kapuze, dann angebracht gewesen.)
Viele Grüße
Besucher

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