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von wolkenbruch » Mo 3. Okt 2022, 20:34
Aus der Zeit der Kältewelle Anfang 2012 erinnere ich mich noch daran:
Ich verließ in Begleitung einen Bahnhof, danach standen wir noch eine Weile davor herum, um zu rauchen. Warum wir herumstanden und nicht einfach sofort weitergelaufen sind, ist mir heute ein Rätsel, denn rauchen kann man ja theoretisch auch im gehen. Es war an dem Tag wie generell zu der Zeit schon recht kalt, ich selber fand es aber, auch durch meine Haare, aushaltbar. Generell trage ich öffentlich eigentlich nur bei stärkeren Niederschlägen Kapuze, nicht bei Kälte oder Wind. An dem Tag war es meiner Erinnerung nach nicht oder zumindest nicht übermäßig windig und geschneit hat es, glaube ich, nur ein paar vereinzelte Flocken. Dass aber ein Mann mit Glatze oder zumindest auffällig kurzen Haaren und ohne Kopfbedeckung, der einige Stufen weiter unten stand als wir, die Wetterverhältnisse wahrscheinlich anders empfinden würde als ich, habe ich mir eigentlich denken können. Als der dann anfing, am Kragen seiner Jacke herumzunesteln, war mir natürlich auch sofort klar, was er da macht. Da ich wie gesagt nicht allein unterwegs war, konnte ich nicht ständig zu dem Mann runterschauen, ich habe dann aber doch mitbekommen, wie er die Kapuze hervorgeholt und aufgesetzt hat. Ob die ihn nun jetzt besonders warm gehalten hat, wage ich zu bezweifeln, aber bei dem Wetter und der Frisur war es für ihn natürlich besser als nichts.
Während derselben Kältewelle, oder vielleicht war es auch schon Ende 2011, habe ich selbst eine Erfahrung gemacht, wie ich sie davor und seitdem nie mehr hatte. Im Rahmen von Besorgungen, die ich machte, überquerte ich zu Fuß eine Flussbrücke. Nun ist es ja generell so, dass es in Flussnähe immer etwas kühler ist, und an dem Tag war es allgemein kalt, aber nicht auffällig, und ohne Kopfbedeckung für mich völlig aushaltbar. Auf der Brücke aber schlug mir ein unglaublich schneidender Wind entgegen, der meiner Erinnerung nach noch nicht einmal stark war. Es tat richtig weh an den Ohren und nachdem ich die Brücke überquert hatte, wurde es direkt wieder angenehmer, während meine Ohren danach sicher noch minutenlang kribbelten. Ich trage wie gesagt öffentlich eigentlich nur bei stärkeren Niederschlägen Kapuze, also bei solchen der Art, bei denen anderenfalls die Haare danach komplett durchnässt wären. Aber an dem Tag hätte ich definitiv auch früher oder später die Kapuze aufgesetzt, wenn ich denn eine gehabt hätte. Denn dummerweise hatte ich keine Kapuze dabei und Mützen trage ich sowieso eigentlich generell nicht. Seitdem trage ich auch an kalten, aber trockenen Tagen eigentlich immer Jacken mit Kapuze. Einen derart schneidenden Wind habe ich aber wie gesagt seitdem nie mehr erlebt.