Die Kapuze sachlich betrachtet

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Die Kapuze sachlich betrachtet

#1 Beitrag von Besucher » Sa 7. Apr 2018, 20:18

Wir schreiben hier viel über unsere Empfindungen hinsichtlich der Kapuze - jetzt oder aus der Kindheit. Doch wenn man mit jemandem darüber spricht, gibt es auch etliche sachliche Argumente, die im Vergleich zur Mütze (Wollmütze, Pudelmütze etc.) FÜR die Kapuze sprechen.
- Die Kapuze deckt weit mehr ab, als eine Mütze. Vor allem schützt sie den Nacken.
- Sie hält den Wind viel besser ab, als eine Mütze.
- Wenn man in ein Geschäft geht oder ein öffentliches Verkehrsmittel besteigt, kann man die Kapuze einfach abnehmen. Man muss sie nicht, wie eine Mütze aufbehalten, wenn es drin sehr warm ist oder sie irgendwo verstauen, um sie nachher wieder herauszuholen.
- Eine Pudelmütze kann man nicht unter dem Fahrradhelm tragen, eine Kapuze dagegen schon. Eine versteckte - also dünne - Kapuze bringt einen bei milden Temperaturen nicht zum Schwitzen, schützt aber angenehm vor dem Fahrtwind.
- Die Kapuze eines Regencapes oder einer Regenjacke erspart den Schirm und lässt somit beide Hände frei.
Und wenn jemand dennoch die Mütze bevorzugt - darf er/sie ja - dann wäre ein Kleidungsstück mit Kapuze dennoch von Vorteil, weil
- die Kapuze immer dabei ist und man sie im Bedarfsfall schnell überziehen kann, wenn es z. B. unerwartet kalt oder windig wird oder es plötzlich zu regnen anfängt.
- man die Kapuze ja auch ÜBER die Mütze ziehen kann, wenn es kalt oder windig ist oder wenn es regnet
Was spricht gegen eine Kapuze?
Nichts!
Wenn man sie richtig aufsetzt - dazu gehört eben auch das Zuziehen bzw. Zuschnüren - dann schränkt sie auch die Sicht beim Radfahren nicht ein.
So wie die meisten Kapuzen heutzutage geschnitten sind, kann man sie nicht negativ beurteilen. Fellrandkapuzen z. B. sind doch ein echtes Schmuckstück!
Außerdem ist zu beobachten, dass sich die Kapuze immer mehr durchsetzt; sie hat also überhaupt nichts mehr kindliches an sich.

JeansParka
Beiträge: 109
Registriert: Sa 20. Sep 2014, 12:27

Re: Die Kapuze sachlich betrachtet

#2 Beitrag von JeansParka » Mi 11. Apr 2018, 10:24

Das ist sehr gut und sachlich zusammengefasst. Genauso ist richtig, dass sich die Kapuze immer mehr duchsetzt. Allerdings was das eng ziehen oder zubinden betrifft, da hab ich eher das Gefühl, dass das (zu)wenig genutzt wird. Ich beobachte zwar immer mehr Menschen, die als Schutz gegen Wind, Kälte oder Regen die Kapuze überziehen, oft auch über die Mütze. Manchmal wird sie auch eng gezogen, aber zugebunden, das sieht man nur noch ganz selten. Und das sowohl bei älteren und jüngeren Erwachsenen und auch Kinder sieht man nur äußerst selten mit zugeschnürter Kapuze. Oft - sogar auf dem Fahrrad - beobachte ich sogar Menschen, die mit einer Hand ihre Kapuze festhalten, damit sie nicht verrutscht oder vom Kopf weht, auch bei Regen. Auch da wird doch recht selten die Kapuze vorbildlich getragen und fest zugebunden damit sie gut und sicher sitzt. Allerdings hat sich die Ausstattung auch geändert, denn recht oft sind die Kapuzen nur mit Stoppern und/oder elastischen Band enger zu stellen und das hält weder bei Wind noch bei Drehungen des Kopfes die Kapuze sicher in der gewünschten Position....also an der Stelle gibt es noch Entwicklungsbedarf, damit der Vorteil der Kapuze ganz zum tragen kommt.

Hingegen wenn ich mich zurückerinnere an Ende der 70er, Anfang der 80er als Zeit wo auch Kapuzenkleidung für Erwachsene immer mehr salonfähig wurde, da war es anders. Zum einen gab es eigentlich nur feste Kordeln, aber die Erwachsenen, die sich damals für Kapuzenkleidung entschieden hatten, haben offensichtlich den praktischen Nutzen gesehen und entsprechend sah man auch regelmäßig Erwachsene - Kinder sowieso, dort war es selbstverständlich - die Kapuze trugen und fest zugebunden hatten, insbesondere bei Wind, Regen, ab Spätherbst am Meer und auch beim Fahrradfahren und nach Hallenbadbesuchen.

Besucher

Re: Die Kapuze sachlich betrachtet

#3 Beitrag von Besucher » Mi 11. Apr 2018, 11:16

Ich mache genau dieselben Beobachtungen wie du, JeansParka. Ich habe desöfteren gesehen, wie die Kapuze bei Regen schnell übergezogen wurde, aber das Zubinden oder Zuziehen habe ich bei niemandem beobachtet. Früher in der Kindheit war das normal - da wurde einem die Kapuze übergezogen und zugebunden und wenn man sie selbst aufgesetzt hat gehörte das Zuschnüren einfach dazu.
Weil jetzt bei meinem Lieblingsanorak der Gummi ausgeleiert war, habe ich diesen durch eine normale Kordel ersetzt und jetzt ist alles wie früher.

cappuccino
Beiträge: 131
Registriert: Sa 7. Nov 2009, 20:08

Re: Die Kapuze sachlich betrachtet

#4 Beitrag von cappuccino » Sa 21. Apr 2018, 23:05

Eine hübsche Auflistung der Vorteile einer Kapuze. Wenn man so etwas liest, fragt man sich warum sich Menschen Jacken ohne Kapuzen kaufen (insbesondere bei Winterjacken).

Irgendwie scheint das mit dem Nicht-Zubinden auch den Modedesignern bekannt zu sein. Einige scheinen dem Abhilfe leisten zu wollen, indem sie auf die Kordel verzichten und stattdessen an dem Abschluss an der Kapuze eine elastische Einfassung machen. Habe auch zwei solche Jacken und bin mir noch nicht ganz so sicher. Persönlich bevorzuge ich zwar Kordeln, aber irgendwie ist es einfach auch schön einfach die Kapuze aufzuziehen und sich um nichts mehr kümmern müssen.

Besucher

Re: Die Kapuze sachlich betrachtet

#5 Beitrag von Besucher » So 22. Apr 2018, 01:12

cappuccino hat geschrieben:Eine hübsche Auflistung der Vorteile einer Kapuze. Wenn man so etwas liest, fragt man sich warum sich Menschen Jacken ohne Kapuzen kaufen (insbesondere bei Winterjacken).

Irgendwie scheint das mit dem Nicht-Zubinden auch den Modedesignern bekannt zu sein. Einige scheinen dem Abhilfe leisten zu wollen, indem sie auf die Kordel verzichten und stattdessen an dem Abschluss an der Kapuze eine elastische Einfassung machen. Habe auch zwei solche Jacken und bin mir noch nicht ganz so sicher. Persönlich bevorzuge ich zwar Kordeln, aber irgendwie ist es einfach auch schön einfach die Kapuze aufzuziehen und sich um nichts mehr kümmern müssen.
Wenn du dich fragst, warum Menschen Jacken ohne Kapuze kaufen, da erinnere ich mich an die Mutter meiner Freunde damals. Da war gerade eine Zeit, als die Kapuzen nicht so in der Mode waren und der Anorak ihrer Tochter wurde zu klein. Da hatte sie extra Anstrengungen unternommen und ist weiter gefahren, um für sie eine Jacke zu finden, die eine Kapuze hat. Das war auch die Mutter, die ich einmal für den Heimweg um eine Mütze bat, weil ich nur eine Windjacke an hatte und sie mir dann - obwohl sie eine Mütze hatte - einen wattierten Parka auslieh, damit ich zum Radfahren doch besser eine Kapuze auf dem Kopf haben sollte.

Was die Kordel bzw. elastische Einfassung betrifft, so denke ich, beides hat etwas für sich. Als damals meine Mutter die Kordeln meines gelben Windbreakers sowie meiner gelben Regenjacke gegen einen Gummi austauschte, weil ich bei diesen Jacken die Kapuze nahezu grundsätzlich aufzusetzen hatte, da ich sie meist zum Fahrradfahren trug, war mir das sehr angenehm. Ich brauchte nur die Anorakkapuze zuzubinden und die andere einfach drüberzuziehen und sie saß, weil die Gummis streng waren.
Wenn ich jetzt an meinen Lieblingsanorak denke, der den üblichen Gummi mit Stoppern hatte, so war es am Anfang auch angenehm, weil ich die Kapuze allermeistens im zugezogenen Modus hatte - also aufsetzen, Reißverschluss zu - und die Kapuze lag dicht an. Nachdem der Gummi aber ausgeleiert war, ersetzte ich ihn durch eine Kordel - und irgendwie mag ich das auch wieder. Außerdem erinnert das ein wenig an alte Zeiten. Mein Regencape hat keinen Gummi sondern eine normale Kordel, aber mit Stoppern; doch ich binde lieber zu - mit Knoten und Schleife.

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