Was hätten wir damals anders machen können?

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Re: Was hätten wir damals anders machen können?

#81 Beitrag von Besucher » Mi 16. Mär 2022, 14:19

Wenn ich als Kind mal für ein paar Tage bei einer befreundeten Familie war und ich - weil es noch nicht die kalte Jahreszeit war - keine Pudelmütze dabei hatte, hätte ich eigentlich gute Chancen gehabt, wenn ich desöfteren gefragt hätte, ob ich die Kapuze aufsetzen soll. Das habe ich aber nicht gemacht und die haben - bis auf eine Ausnahme - auch nichts gesagt. Aber wenn ich danach gefragt hätte, wäre ein "Nein, brauchst du nicht." oder "Wieso? Es ist doch nicht kalt." doch wohl eher selten gewesen. Das eine oder andere Mal hätte es sicher geheißen: "Ja, das wäre gut." oder "Wenn du meinst, mach's." (Die Krönung wäre dann noch gewesen: "Ich binde sie dir dann noch gut zu, damit sie oben bleibt.") Aber da war ich zu ängstlich, dass das vielleicht meine Mutter mitbekommen würde, wobei das ja so dumm war, da ich mich von ihr selbst ohne Schamgefühle gut einpacken ließ und es mir auch nicht das Geringste ausmachte, wenn sie mir vor anderen die Kapuze aufsetzte und zuschnürte.
Die Chancen wären bei einer bestimmten Familie bestimmt gut gewesen, da sie auch ihren kleineren Sohn aufforderten, seine Kapuze aufzusetzen und früher mal ihre mir einige Jahre ältere Tochter ohne Anweisung meiner Eltern die Kapuze aufgesetzt und fest zugebunden hat, obwohl es garnicht so kalt war.

Leopoldine
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Re: Was hätten wir damals anders machen können?

#82 Beitrag von Leopoldine » Do 17. Mär 2022, 06:30

Wenn es ein wenig nach Regen aussah verfrachtete mich meine Tante sofort ins Gummiregencape und setzte mir auch die Kapuze auf. Selbst trug sie einen Gummimantel mit Kapuze, die sie ohne Scheu schon bei ein wenig Wind aufsetzte und fest zuband.

MrGeorge
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Re: Was hätten wir damals anders machen können?

#83 Beitrag von MrGeorge » Do 17. Mär 2022, 12:09

Wenn du schreibst "ins Cape verfrachtet", bedeutet dies doch wohl "on TOP" jender Outdoorkleidung, die schon gewählt worden war? Richtig.

D.h. man hatte je nach Jahreszeit schon Shirt, Bluse/Hemd, (RK)-Pulli oder Strickjacke darunter, und eine "normale" Jacke oder Mantel, der aber eben keinen 100% Schutz gegen Regen dargestellt hat - zumindest aus Sicht der Tante.

Daher meine Frage, was geschah, wenn dem so nach Regen aussehenden Wetter die dunklen Wolken abhanden gekommen sind, und es dann sogar zeitweise SONNIG geworden ist.
Dann standest du doch - sagen wir mal ganz allgemein - in ev. schon zu warm gewählter Kleidung, der "normalen" Outdoorkleidung herum, und das Gummicape mit Kapuze verwandelte das Ganze binnen weniger Minuten zur wandelnden Sauna?

Oder reagierte deine Tante da so schnell und flexibel, und öffnete/entfernte das Cape je nach Wetter schon dann, wenn der Verdacht von regnerisch auf sonnig umgeschlagen hatte?

DAS ist nämlich der Grund, warum sich mir als Kind das Tragen von Regenkleidung zu jeder Jahreszeit als "problematisch" dargestellt hat, eben weil dann niemand da war, der soo schnell reagiert hatte, wie ICH das wollte!

Das Ärgste war dann für mich, wenn das Argument, die Regenjacke jetzt NICHT ausziehen zu dürfen, nicht mehr drohender REGEN war, sondern der Umstand, dass ich drunter wohl schon leicht VERSCHWITZT sein würde, und bei dem kühlen WIND (der die Regenwolken vertrieben hatte) würde meine Regenjacke nun als Windjacke verhindern, dass ich mit feuchter Kleidung im kalten Wind rumstehen würde, denn das würde eine Erkältung verursachen können.

Gegenargumente, wie "Erkältung bekommt man durch Ansteckung, nur totale Unterkühlung schwächt den Körper so, dass man dadurch LEICHTER erkrankt" diese Argumente hatte ich damals leider noch nicht.

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